Diese Zinsentscheide stehen an – gibt es einen Schlussspurt an den Börsen?
Alle Augen auf die Notenbanken

Was legen Jerome Powell, Christine Lagarde und Thomas Jordan den Anlegerinnen unter den Weihnachtsbaum? Die Notenbanken entscheiden am Mittwoch und Donnerstag über weitere Zinsschritte.
Publiziert: 14.12.2022 um 00:16 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2022 um 08:25 Uhr
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Zinsentscheid Schweiz: Thomas Jordan dürfte die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte anheben.
Foto: Keystone
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Was ist denn nun mit dieser Jahresendrally? Die Anlegerinnen und Anleger warten in diesem Jahr noch vergeblich auf einen Schlussspurt an den Börsen. In den vergangenen Jahrzehnten hat der SMI in vier von fünf Fällen im Dezember zugelegt. In diesem Jahr allerdings hat der Schweizer Leitindex seit Anfang Dezember um zwei Prozent nachgegeben.

Die Hoffnung müssen die Anlegerinnen aber noch nicht ganz aufgeben. Die Börsen warten auf den nächsten Zinsschritt der US-Notenbank Fed, über den am Mittwoch informiert wird. Am Donnerstag folgt die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit ihrem Leitzinsentscheid.

Heikel für SNB-Präsident Thomas Jordan (59): Er muss seinen Zinsschritt noch vor der Europäischen Zentralbank (EZB) bekannt geben. Auch die EZB informiert am Donnerstag über den Zinsentscheid – allerdings später am Tag als die SNB.

Das wird von den Notenbanken erwartet

Fed-Chef Jerome Powell (69) signalisierte in einer Rede Ende November geringere Zinsschritte. Zuletzt waren angesichts solider Konjunkturdaten Sorgen aufgekommen, dass die US-Notenbank möglicherweise doch nicht auf die Zinsbremse treten könnte. Die Spannung steigt. Allgemein wird bem Fed und der EZB mit einem Zinsschritt von jeweils 0,5 Prozentpunkten gerechnet.

Die SNB dürfte das Tempo drosseln. Nach zuletzt grossen Schritten rechnet Maxime Botteron, Ökonom bei der Credit Suisse, mit einer Anhebung des Leitzinses um 0,25 auf 0,75 Prozent. «Die Inflation hat sich schneller abgeschwächt, als die SNB im September erwartet hatte», schreibt Botteron in seinem Lagebericht. «Die Aussichten für die Inflation verbessern sich weiter, da die globalen Lieferketten wiederhergestellt werden, was zu deutlich niedrigeren Transportkosten und einer Normalisierung der Lieferzeiten führt.» Diese Verbesserungen dürften im Jahr 2023 zu einer geringeren Inflation beitragen.

Gute Inflationszahlen aus den USA und Deutschland

Ein wichtiger erster Gradmesser sind die Inflationsdaten aus Deutschland und Amerika, die am Dienstag publiziert worden sind. In Deutschland bleibt die Inflation im November wie erwartet hoch, stagniert aber bei 10 Prozent. In Amerika ist die Inflationsrate im November von 7,7 auf 7,1 Prozent weiter gesunken. Der Trend geht in die richtige Richtung.

Für eine Jahresendrally an den Börsen ist es also angerichtet. Alle Augen richten sich jetzt auf die Notenbanken, die am Mittwoch und Donnerstag den Grundstein dafür legen könnten.

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