Die Ostschweizer schreiben schwarze Zahlen
Wie trotzt Thurgauer Spitalgruppe der Krise?

Im Gesundheitswesen weht ein harter Wind: Spitäler wie das GZO in Wetzikon sind in Nachlassstundung, andere brauchen jährlich Unterstützung von den Kantonen. Die Spitäler Thurgau scheinen davon unberührt. Wie kann das sein?
Publiziert: 22.05.2024 um 18:11 Uhr
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Die Thurgauer Spitäler sind in den schwarzen Zahlen.
Foto: Marco Latzer

Die Finanzkrise der Schweizer Spitäler scheint an einem Kanton vorbeizuziehen. Die Spitäler Thurgau trotzen den roten Zahlen. Zu der Gruppe gehören zwei Akutspitäler in Frauenfeld und Münsterlingen, eine Rehabilitationsklinik und eine Psychiatrie – und sie alle stehen finanziell robust da, wie SRF berichtet.

Der Geschäftsführer, Rolf Zehnder (57), lüftet gegenüber dem Sender sein Geheimnis: Wichtig sei es, Synergien zu nutzen. «Wir betreiben nur eine IT, nur eine Finanzabteilung, nur eine HR-Abteilung. Keine Marketing-Abteilung und keine eigenen Rechtsdienste. Das senkt die Kosten», gibt er preis.

Die klare Rollenverteilung sieht Zehnder auch im Verantwortungsbereich auf politischer Ebene: «Wir machen keine Politik. Unsere Verantwortung ist eine gute gesundheitliche Betreuung der Thurgauer Bevölkerung zu wirtschaftlichen Konditionen.»

Grösse für sich nutzen

Ein effizienter Apparat also, der auf überflüssigen Schnickschnack verzichtet. Die Grösse der Gruppe lässt dies zu. Die Thurgauer Spitäler gehören zu der Dachgesellschaft Thurmed. Diese ist wiederum auch in anderen Bereichen, wie Apotheken, Radiologien und im Immobilien-Geschäft, tätig.

Insbesondere die Radiologien seien ein lukrativer Zweig, so der Sender. Die weniger rentablen Bereiche können innerhalb der Gruppe quersubventioniert werden.

Krise spitzt sich zu

Doch ganz ohne Sorgen scheint der Spitalpräsident nicht zu sein. Zehnder sagt zum SRF: «Die Alterung der Gesellschaft und der Fachkräftemangel treiben die Kosten in die Höhe – bei gleich gebliebenen Tarifen.»

Die letzte Komponente des Erfolgsrezepts liege darin, Herausforderungen auch als Chancen zu erkennen. Entsprechend investiert Zehnder in das Rehabilitationsangebot, um auf die überalternde Bevölkerung vorbereitet zu sein. Ein Schachzug, der die Finanzen der Thurgauer Spitäler auch nachhaltig im schwarzen Bereich belassen soll.

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Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.

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