«Ein negativer Selbsttest ist kein Freipass»
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Oberste Apothekerin mahnt:«Ein negativer Selbsttest ist kein Freipass»

Die oberste Apothekerin, Martine Ruggli, mahnt
«Ein negativer Selbsttest ist kein Freipass»

Die Erwachsenen in der Schweiz haben ab morgen für diesen Monat rund 20 Millionen Selbsttests zugute. Die Apotheken seien für den Ansturm bereit, sagt Martine Ruggli, Präsidentin des Apothekerverbandes Pharmasuisse. Doch es sei nicht sinnvoll, ins Blaue zu testen.
Publiziert: 06.04.2021 um 00:42 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2021 um 07:01 Uhr
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Martine Ruggli, Präsidentin des Apothekerverbandes Pharmasuisse, sagt: «Wir bitten die Bevölkerung, dass nicht alle am 7. April in die Apotheken stürmen.»
Foto: Zvg
Claudia Gnehm

Statt Osterhasen auszupacken, haben die Apotheken in den letzten Tagen Corona-Selbsttests in Fünfersets umgepackt. Es habe genug für alle, sagt Martine Ruggli-Ducrot (55), Präsidentin des Apothekerverbandes Pharmasuisse, zu BLICK.

BLICK: Kann man morgen einfach in die Apotheke gehen und einen Selbsttest holen – oder was muss man beachten?
Martine Ruggli: Die Kunden müssen nur eine Krankenkassenkarte vorweisen. Allerdings sind die Selbsttests nur für symptomfreie Personen gedacht, die keinen Kontakt mit Personen aus der Risikogruppe haben.

Wieso?
Die Selbsttests sind nicht gleich aussagekräftig wie die professionell durchgeführten Schnelltests. Deshalb empfehlen wir bei Symptomen, sich in einer Apotheke, Arztpraxis oder einem Testzentrum testen zu lassen, die einen professionellen Schnelltest oder PCR-Test anbieten.

Wie viele Selbsttests stehen am Anfang zur Verfügung?
Die Produktverfügbarkeit ist gemäss Informationen vonseiten der Hersteller und des Bundesamts für Gesundheit (BAG) gesichert, aber limitiert.

Gilt das Prinzip «First come, first served» – oder soll man sich anmelden?
Es braucht keine Voranmeldung in der Apotheke. Vorgesehen sind maximal fünf Selbsttests pro Monat und Person. Die Krankenkassenkarte muss dazu in der Apotheke vorgewiesen werden.

Was raten Sie, damit es nicht zu langen Schlangen kommt?
Wir gehen von einer hohen Nachfrage aus. Wir bitten die Bevölkerung, dass nicht schon alle am 7. April in die Apotheke stürmen. Wir bitten die Kunden auch, sich solidarisch zu verhalten und nur so viele Selbsttests zu beziehen, wie nötig sind.

Wenn es am Anfang eng wird – wie sieht es mit dem Nachschub aus?
Laut BAG kann von genügend Selbsttests ausgegangen werden – kurzfristige Engpässe sind nicht ausgeschlossen. Die Abgabe wird sich aber wohl in Kürze einpendeln.

Bei einem positiven Selbsttest muss darauf ein PCR-Test gemacht werden. Wird das Angebot von PCR-Tests weiter ausgebaut?
Derzeit bieten rund 300 Apotheken Schnelltests an. Zusammen mit den Behörden und den kantonalen Schutzkonzepten laufen Anpassungen und Vorbereitungen, so dass in Ergänzung zu den Testzentren und Arztpraxen mehr PCR-Tests in Apotheken angeboten werden können.

Werden die Apotheken trotz neuen Selbsttests weiter Schnelltests anbieten?
Wir gehen davon aus, dass dank der Selbsttests die Anzahl der benötigten Schnelltests tendenziell abnehmen wird. Wichtig ist, dass man sich immer an die Hygiene-, Abstands- und Verhaltensregeln hält – auch bei einem negativen Testresultat, da eine Infektion nicht ausgeschlossen ist und man trotzdem ansteckend sein kann. Ein Selbsttest ist eine Momentaufnahme mit einem Resultat, das nur 24 Stunden gültig ist. Ein negatives Resultat ist kein Freipass!

Wann soll man einen Selbsttest machen?
Wenn man keine Symptome hat und zum Beispiel ein Besuch beim Grosi ansteht, ist ein Selbsttest sehr sinnvoll.

Oberste Apothekerin

Martine Ruggli (55) ist seit letztem Herbst die oberste Apothekerin der Schweiz. Die Freiburgerin ist studierte Pharmazeutin und seit fast 20 Jahren bei Pharmasuisse tätig. Sie präsidierte von 2014 bis 2017 zudem die Eidgenössische Arzneimittelkommission.

Martine Ruggli (55) ist seit letztem Herbst die oberste Apothekerin der Schweiz. Die Freiburgerin ist studierte Pharmazeutin und seit fast 20 Jahren bei Pharmasuisse tätig. Sie präsidierte von 2014 bis 2017 zudem die Eidgenössische Arzneimittelkommission.

Wo sehen Sie derzeit den grössten Engpass? Anfangs gab es ihn ja beim geschulten Personal.
Die Logistik ist und bleibt eine grosse Herausforderung.

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