143'000 US-Dollar! Eine solch hohe Handy-Rechnung erhielt ein amerikanischer Tourist für seinen Aufenthalt in der Schweiz. Auch wenn meistens nicht so hoch, sorgen Roaming-Gebühren doch immer wieder für unsympathische Überraschungen. Wir zeigen dir, wer die günstigste Variante für dein Mobile-Abo im Ausland anbietet und erklären, wieso Schweizer Touristen keine Angst vor derart hohen Rechnungen haben sollten.
Kurze Ferien in Europa
Ein Wochenendtrip in Europa gefällig und nicht ganz ohne Internet dastehen? Kein Problem, das Online-Vergleichsportal Moneyland liefert die nötigen Zahlen. Dazu wird eine Nutzung von 5 Gigabyte (GB) Internet innerhalb von vier Tagen unter die Lupe genommen.
Schnell wird klar: «Wer auf eine eSIM statt auf das Datenroaming seines Mobilfunkanbieters setzt, spart auf Reisen viel Geld», meint auch Telekom-Experte Ralf Beyeler (45). Die eSIM ersetzt eine physische SIM-Karte und wird direkt aufs Handy geladen. Doch wer bietet diese digitalen SIM-Karten überhaupt an? Weltweit gibt es zahlreiche nationale und internationale Dienstleister. Für Ferien sind Reise-eSIM-Karten die ideale Lösung. Beliebte Anbieter sind Airalo, Flexiroam und Nomad.
Kundinnen und Kunden googeln am einfachsten nach eSIM und dem Namen des gewünschten Landes, um zu erfahren, welche eSIM-Karten für ihr Reiseland angeboten werden.
Zwei Wochen Ferien
Der zweite Vergleich von Moneyland berücksichtigt die Kosten für den Internetzugang während 14 Tagen für insgesamt 20 GB Daten. Reisende also, die das Internet intensiv nutzen.
Es zeigt sich dasselbe Bild. Die eSIM-Anbieter sind mit Abstand am günstigsten. Bei den drei grossen Schweizer Mobilfunk-Dienstleistern steigen die Preise schnell einmal ins Unermessliche. Vor allem die Kosten bei Salt überschreiten die Hürde von 500 Franken oft.
Die genaue Auswertung zeigt sogar, dass Nutzerinnen in gewissen Ländern bis zu 8000 Franken bezahlen müssten. «In der Regel fallen solch hohe Gebühren aber nicht an. Die Mobilfunkanbieter sperren das Roaming meistens, sobald Kosten von rund 50 bis 500 Franken erreicht sind», entwarnt Beyeler. Diese Überlegungen sind daher eher theoretisch, und eine Rechnung, wie sie der US-Tourist erhalten hat, kannst du in der Schweiz gar nicht bekommen.
Tipps zur eSIM-Karte
Für deine nächste Reise ins Ausland besorgst du dir aber sowieso am besten eine eSIM-Karte. Bei vielen Anbietern musst du dabei eine App auf dem Smartphone herunterladen. Der Verkauf der Reise-eSIM erfolgt direkt in der App. Danach wird die Karte übers Internet aufs Handy geladen.
Aber aufgepasst: Nicht alle Smartphones sind eSIM-kompatibel. «Ich schätze, dass etwas mehr als die Hälfte aller in der Schweiz befindlichen Smartphones kompatibel mit einer eSIM sind», meint Telekom-Experte Ralf Beyeler. So haben iPhones ab den Versionen XS und XR die Funktion.
«Wichtig ist zudem, darauf zu achten, welche Datenmenge in den Paketen enthalten ist und wie viele Tage man Zeit hat, die Datenmenge zu verbrauchen», erklärt Beyeler. «Oft sind die Pakete 30 Tage gültig.» Wer in den Ferien telefonieren will, kann solche Angebote auch zusätzlich kaufen. Dann erhält man aber eine ausländische Handynummer.