Die 4 wichtigsten Gründe für den Preisanstieg an Schweizer Zapfsäulen
Benzin war 2024 noch nie so teuer wie jetzt

2.29 oder 2.37 Franken – so viel kostet der Liter Bleifrei 95 an einzelnen Schweizer Tankstellen bereits wieder. Die Kosten für Autofahrerinnen und Autofahrer dürften in naher Zukunft noch weiter ansteigen.
Publiziert: 06.04.2024 um 13:40 Uhr
|
Aktualisiert: 06.04.2024 um 15:24 Uhr
1/5
Bleifrei 95 für 1.76 Franken pro Liter – das war einmal!
Foto: Keystone
RMS_Portrait_AUTOR_209.JPG
Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Der Wind hat gedreht: Nachdem die Benzinpreise in den Wintermonaten gesunken sind, steigen sie nun wieder. Und das nicht wenig, wie die Zeitungen von «CH Media» am Samstag berichten. 1.90 Franken müssen Schweizer Autofahrerinnen und Autofahrer im Durchschnitt derzeit für einen Liter Benzin der Sorte Bleifrei 95 blechen, wie der aktuelle Benzinpreis-Index des Touring Club der Schweiz (TCS) zeigt. Teilweise wird die 2-Franken-Marke sogar schon wieder überschritten – zuletzt war dies im Herbst der Fall.

Beispielsweise an der Autobahn-Tankstelle in Neuenkirch LU: Dort kostet der Liter Bleifrei 95 exakt 2 Franken. Mit 2.29 und 2.37 Franken sind zwei Tankstellen entlang der Gotthard-Autobahn in Airolo und Piotta im Kanton Tessin laut «CH Media» besonders teuer. Damit nicht genug: Laut Experten dürften die Preise in naher Zukunft noch weiter steigen.

Es gibt mehrere Gründe für den Anstieg des Benzinpreises. Das sind die wichtigsten 4 Punkte:

1

Kriege in Nahost und Ukraine

Die Weltpolitik schlägt sich auf den Benzinpreis nieder – das ist zwar keine neue Erkenntnis, lässt sich aber am Beispiel des Nahost-Konflikts zwischen Israel und der Hamas sowie dem Ukraine-Krieg gerade wieder gut aufzeigen. Denn in dieser Woche entwickelten sich Spannungen zwischen Israel und dem Iran zu konkreten Drohungen von beiden Seiten. Israel bereitet sich nun auf mögliche Angriffe aus dem Iran vor, wie die Regierung am Donnerstagabend verlauten liess. Und in der Ukraine hat der russische Angriffskrieg zuletzt wieder an Fahrt gewonnen.

Der Ölpreis war im Zusammenhang mit diesen geopolitischen Risiken am Freitag auf über 90 Dollar für das Barrel (Fass zu 159 Liter) der wichtigsten Ölsorte Brent gestiegen – der Höchststand seit Ende Oktober.

2

Weniger Ölexporte

Die weltweite Drosselung von Ölexporten sind keine guten Nachrichten für Autofahrerinnen und Autofahrer. Anfang dieser Woche hat beispielsweise Mexiko laut einem Bericht von Bloomberg grossen Mengen an Ölexporten gestoppt – mit erheblichen Auswirkungen auf den Weltmarkt. Pemex, der staatliche Mineralölkonzern der Erdölwirtschaft in Mexiko, hat angekündigt, in Zukunft weniger Öl zu verschiffen, um die heimischen Raffinerien zu versorgen.

3

Franken schwächt sich ab

Der Schweizer Franken hat sich in den letzten Wochen stark gegenüber dem Euro, aber auch gegenüber dem US-Dollar abgeschwächt. Der Trend hat sich nach der überraschenden Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) akzentuiert. Anfang 2024 war ein Franken noch 1.19 Dollar wert, jetzt gibts für den Franken noch 1.11 Dollar. Das verteuert die Benzinpreise in der Schweiz automatisch.

4

Rheinfracht wird im Sommer teurer

Im Sommer sinkt der Wasserpegel des Rheins. Das verteuert den Transport. Und ausgerechnet der Transport der Treibstoffe erfolgt laut «CH Media» grösstenteils über den Rhein.

Laut einer aktuellen Analyse der Schweizer Firma Moveri, die hierzulande die Tankstellen von BP, Ruedi Rüssel und Miniprix betreibt, bezahlt man aktuell 16 Franken pro Tonne. Im letzten Jahr sind die Preise beim Tiefststand des Rheins auf bis zu 80 Franken gestiegen – und in den Jahren zuvor auch schon auf über 200 Franken. Ein gewichtiger Faktor, der den Benzinpreis für Schweizerinnen und Schweizer in den kommenden Monaten zusätzlich befeuern dürfte.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.