Beim Onlinehandel mit Mode findet ein Umdenken statt in Sachen Rücksendungen, schreibt die «SonntagsZeitung». Der hemmungslose Shoppingwahn nach dem Motto: «Die Rücksendung ist ja eh gratis!» ist Geschichte. Und geht künftig so richtig ins Geld. Als erster internationaler Konzern verlangt Zara in der Schweiz 2.95 Franken pro Rücksendung, wenn diese nicht in der Filiale, sondern über Drittanbieter wie etwa die Post zurückgeschickt wird. Viel Geld für ein T-Shirt für 10 Franken, dass dann doch zwickt.
Noch handelt es sich beim Schritt von Zara – oder auch von Uniqlo, dem grössten japanischen Kleiderhändler, der seit vergangenem Jahr Geld für Retouren verlangt – um Testläufe, sagen Beobachter gegenüber der «SonntagsZeitung». Die Konzerne wollten so herausfinden, wie weit die Konsumentinnen und Konsumenten mitmachen.
«Decken höchstenfalls die Portokosten»
E-Commerce-Experte Darius Zumstein von der Hochschule ZHAW in Winterthur ZH stellt ein Umdenken fest in der Branche: «Man realisiert langsam, dass auch im E-Commerce nichts umsonst ist.» Zalando, der grösste Modehändler der Schweiz, bleibt aber vorderhand bei Gratis-Retouren. Ein steht aber fest: Der Druck auf andere Online-Händler, ebenfalls Geld für Rücksendungen zu verlangen, wird steigen.
Für Zumstein ist klar: «Die 2.95 Franken decken den tatsächlichen Aufwand bei weitem nicht, sondern bestenfalls das Porto. Die Kosten der Retourenbearbeitung sind um ein Vielfaches höher.» In der Modeindustrie koste jede Rücksendung die Händler durchschnittlich 10 Franken. (pbe)