Der nächste Gigant wankt
Dieser chinesische Immobilienriese kämpft ums Überleben

Der Aktienkurs von Country Garden stürzt ab. Seine mögliche Pleite bedroht Chinas Wirtschaft.
Publiziert: 14.08.2023 um 16:01 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2023 um 16:44 Uhr
Wohnblock in Fonshan, China, von Country Garden.
Foto: STR

Der chinesische Immobilienkonzern Country Garden steckt in massiven finanziellen Schwierigkeiten. Wegen eines drohenden Zahlungsausfalls und enormer Schulden stürzte der Aktienkurs des Unternehmens an der Hongkonger Börse am Montag um mehr als 15 Prozent ab. Sollte der Konzern pleite gehen, hätte dies spürbare Folgen für Chinas Wirtschaft und darüber hinaus.

Country Garden ist eines der wichtigsten Bauunternehmen des Landes und beschäftigt zehntausende Menschen. Das «Forbes»-Magazin führt den Konzern unter den 500 grössten Unternehmen weltweit. Country-Garden-Chefin Yang Huiyan war bis vor kurzem die reichste Frau Asiens. Die Krise in Chinas Bausektor erfasst nun jedoch auch das lange Zeit als finanziell stabil geltende Unternehmen.

Vergangenen Montag konnte Country Garden zwei fällige Zinszahlungen für Kredite nicht leisten. Ihm bleibt eine Frist von 30 Tagen, andernfalls droht im September die Insolvenz. Am Wochenende kündigte das Unternehmen ausserdem an, die Notierung von rund einem Dutzend Anleihen ab diesem Montag auszusetzen.

Evergrande mit über 300 Milliarden Schulden

Ende vergangenen Jahres hatte der Konzern seine Schulden auf 1,15 Billionen Yuan (rund 150 Milliarden Euro) beziffert. Die Zahl dürfte seitdem weiter gestiegen sein. Country Garden fährt jedes Quartal Verluste in Milliardenhöhe ein. Nach Angaben von Moody's werden Schulden in Höhe von 31 Milliarden Yuan im kommenden Jahr fällig. Die Ratingagentur stufte das Ausfallrisiko vergangene Woche hoch.

«Wir stehen vor den grössten Schwierigkeiten seit unserer Gründung», erklärte Yang am Freitag und verwies auf die Konjunktur. Der Bausektor in China hatte seit Ende der 1990er Jahre einen Boom verzeichnet, doch viele Unternehmer verschuldeten sich immer mehr. 2020 erliessen die Behörden Massnahmen, um die Überschuldung zu stoppen.

Seitdem schaffen es grosse Bauträger immer wieder nicht, Projekte fertigzustellen, allen voran der grösste Baukonzern des Landes, Evergrande. Dieser hat mittlerweile Schulden in Höhe von umgerechnet mehr als 300 Milliarden Euro Schulden angehäuft. (AFP)


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