Der Grund ist ein trauriger
Es gibt so viele freie Wohnungen wie lange nicht mehr

Fast 400'000 Wohnungen wurden im vergangenen Jahr inseriert. Mieterinnen und Mieter schauen sich vermehrt nach einer günstigeren Bleibe um. Deshalb kommen viele Objekte auf den Markt.
Publiziert: 17.12.2024 um 14:28 Uhr
|
Aktualisiert: 18.12.2024 um 11:23 Uhr
1/5
Der Anstieg der Mieten in Kombination mit hohen Nebenkostennachzahlungen führt dazu, dass mehr Mieter in eine günstigere Wohnung wechseln.
Foto: Sven Thomann

Auf einen Blick

  • Mehr Mietwohnungen inseriert, kürzere Insertionszeit trotz steigender Nachfrage
  • Mieter ziehen um wegen steigender Mieten und hoher Nebenkostennachzahlungen
  • 384'000 Wohnungen inseriert, 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Das freut alle, die verzweifelt eine neue Wohnung suchen! In der Schweiz sind auf den Immobilienportalen erstmals seit drei Jahren wieder mehr Wohnungen zur Vermietung ausgeschrieben worden. Zwischen Oktober 2023 und September 2024 wurden schweizweit 384'000 Wohnungen inseriert.

Dies sind rund 20'000 Objekte oder 5,6 Prozent mehr als in der gleichen Vorjahresperiode. Zu diesem Ergebnis kommt der am Dienstag veröffentlichte Online-Wohnungsindex OWI, der durch das Swiss Real Estate Institute im Auftrag des Verbands der Immobilienwirtschaft Schweiz (SVIT) und des Hauseigentümerverbands Schweiz (HEV) ermittelt wird. Trotz der Zunahme des Insertionsvolumens hat sich die durchschnittliche Insertionszeit um 2 auf 25 Tage verkürzt.

Mieter reagieren auf steigende Mieten

Eine kürzere Insertionsdauer trotz mehr Inseraten weise auf eine steigende Nachfrage nach Mietwohnungen hin, hiess es. Der Hauptgrund ist nämlich ein trauriger: Mieterinnen und Mieter reagieren mit Umzügen auf steigende Mieten. Wegen der zweimaligen Erhöhung des Referenzzinssatzes von 1,25 auf 1,75 Prozent falle der Mietzinsanstieg deutlich höher aus als die Teuerung in diesem Zeitraum (0,6 Prozent).

Der Anstieg der Mieten in Kombination mit teilweise hohen Nebenkostennachzahlungen führe dazu, dass mehr Mieter in eine günstigere Wohnung wechselten. Dafür würden sie auf Wohnfläche verzichten oder in günstigere ländlichere Regionen ziehen, schrieb der Verband SVIT. Die frei werdenden Wohnungen würden aber problemlos durch eine schweizweit steigende Nachfrage absorbiert.

Markt im Kanton Zug ausgetrocknet

Die Zunahme des Insertionsvolumens und eine kürzere Insertionszeit zeige sich auch in der Mehrheit der Kantone. Die Zahl inserierter Mietwohnungen sei in 21 von 26 Kantonen gestiegen. Gleichzeitig gab es nur in 8 Kantonen längere Insertionszeiten, am meisten in Appenzell Innerrhoden (+3 Tage) und in Neuenburg (+4 Tage).

In 18 Kantonen verkürzten sich dagegen die Insertionszeiten. Am deutlichsten zeigt sich dies im Tessin mit einem Minus von 18 Tagen.

Das Spektrum der Insertionszeiten zwischen den Kantonen sei ausgesprochen gross, hiess es: Im Kanton Zug sei der Mietwohnungsmarkt mit 10 Insertionstagen ausgetrocknet. Dagegen könne in den Kantonen Baselland, Appenzell Ausserrhoden, Solothurn, Neuenburg und dem Jura mit Insertionszeiten zwischen 35 und 53 Tagen von einem Überangebot an Mietwohnungen gesprochen werden.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.