An der Goldgrube 12 in Mainz (D). Treffender könnte die Adresse für eine Biotechfirma, die an einem Milliarden-Impfstoff zur Bekämpfung des Coronavirus arbeitet, nicht sein. Ob die Forschung und Entwicklung der deutschen Firma Biontech tatsächlich eine Goldgrube ist, zeigt sich in ein paar Wochen.
Biontech gehört zu den neun Firmen, die derzeit einen Corona-Impfstoff in der letzten klinischen Studienphase vor der Zulassung durch die Gesundheitsbehörden testen. Die Deutschen wollen schon in ein paar Wochen mit der Produktion ihres Corona-Impfstoffs starten.
Biontech-Gründer hält Impfstoff für sicher
Ende Oktober soll es soweit sein und der Zulassungsantrag in Europa und in den USA kann gestellt werden, berichtet das deutsche «Handelsblatt» (Artikel hinter Bezahlschranke). Der Gründer der Firma hält den sogenannten mRNA-Impfstoff für sicher.
Um schneller vorankommen zu können, braucht Biontech viel mehr Produktionskapazität. Und die holt es sich bei einem Schweizer Pharma-Riesen. Wie am Donnerstag bekannt wurde, übernehmen die Deutschen eine Novartis-Produktionsanlage im hessischen Marburg. Hier soll der potenzielle Corona-Impfstoff hergestellt werden.
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«Im vollen Betrieb kann Biontech seine Kapazitäten um bis zu 750 Millionen Dosen pro Jahr oder mehr als 60 Millionen Dosen pro Monat erweitern», heisst es am Firmensitz in Mainz. Die Anlage soll eine der grössten Produktionsstätten in Europa für Boten-RNA (mRNA) werden, auf welcher der Impfstoff von Biontech basiert.
Zum Kaufpreis macht Biontech keine Angaben. Novartis auch nicht. Das Basler Pharmaunternehmen hat selbst keinen Corona-Impfstoff in der Pipeline.
Moderna produziert auch in der Schweiz
Dennoch wird die Impfstoff-Entwicklung in der Schweiz vorangetrieben. Federführend ist hier Moderna. Das US-Unternehmen gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Herstellung eines Corona-Impfstoffs. Dieses hat am Mittwoch bekannt gemacht, dass es gegenwärtig in der Nähe der Pharma-Hochburg Basel seine erste Handelsniederlassung ausserhalb Nordamerikas errichtet. Bis in zwölf Monaten sollen dort bis zu 60 Spezialisten angestellt werden.
Beim Schweizer Pharma-Zulieferer Lonza hat sich Moderna Produktionskapazitäten gesichert, sollten Sie die Zulassung für einen Corona-Impfstoff erhalten.