1500 Stück sollten es werden, doch nur 251 Superjumbos hat der Flugzeugbauer Airbus schliesslich ausgeliefert. Die letzte Maschine wurde gestern auf dem Werksgelände im Hamburger Stadtteil Finkenwerder der arabischen Airline Emirates übergeben.
Mit dem Flugzeug, das bis zu 500 Passagiere fassen kann, wollte der europäische Flugzeugbauer die Luftfahrt revolutionieren. Die Idee: Möglichst viele Passagiere zwischen grossen Luftverkehrsknoten zu transportieren. Doch die Flugkunden wollen keine Zwischenstopps, und darum bevorzugen Airlines eher kleinere, zweistrahlige Maschinen für möglichst viele Direktflüge – auch zwischen kleineren Flughäfen in aller Welt. Diese Entwicklung steht dem im krassen Gegensatz zur Idee «A380»
Airlines bereuen Jumbojet-Kauf
Konstrukteur Jürgen Thomas, der als Vater der A380 gilt, ging davon aus, dass «die zunehmende Verdichtung des Luftraumes und der Platzmangel an den Flughäfen nach grösseren Flugzeugen verlangen.» Die Geschichte zeigt, dass das Gegenteil der Fall ist.
Der A380 hatte von Beginn weg viele Fans. Sie alle wollten ein Ticket für einen Flug mit dem grössten Passagierflugzeug aller Zeiten ergattern. Doch das Programm nahm nie den vorausgesagten Schwung auf. Die glorreichen Marktprognosen trafen nicht ein. Und das, obwohl mit Air France, Emirates, Singapore Airlines und Lufthansa mächtige Airlines als erste Kundinnen dem Programm bereits ganz zu Beginn der 2000er-Jahre ihr Vertrauen ausgesprochen hatten, wie «Aero Telegraph» schreibt.
Mittlerweile haben etliche Fluggesellschaften den A380 eingestellt – so zum Beispiel Qatar-Airways. Der Airline-Chef Akbar Al Baker sagte im Mai zu Blick: «Der Kauf des A380 war der grösste Fehler».
A380 war identitätsstiftend
Wer doch noch mit einem Airbus A380 fliegen will, hat die grössten Chancen, wenn er einen Flug irgendwohin über Dubai bucht, daneben fliegt die Singapore Airlines mit 24 A380, die Lufthansa hat 14 Maschinen, davon sind aber nicht mehr alle im Einsatz.
Was bleibt von der Ära des doppelstöckigen Riesenjets? Für den Hersteller Airbus sei das Projekt identitätsstiftend gewesen, sagt der Programmchef des Konzerns, Philippe Mhun, der Nachrichtenagentur DPA. «Ohne den 380 wäre Airbus heute nicht Airbus, ohne den 380 wäre der 350 heute nicht der 350. Und das ist etwas, das wirklich wichtig ist», wird der Manager zitiert. Mit dem Typ «350» will Airbus nun weiter in die Zukunft fliegen. (cny)