Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) baut bis 2030 alle ihre Filialen um. Betroffen sind 51 Geschäftsstellen. Die klassischen Schalter, wie man sie heute in jeder Bank sieht, wird es dann bei der ZKB nicht mehr geben.
Als Beispiele für die neuen Filialen dienen die bereits eröffneten Standorte in Stettbach und Winterthur. Das teilt die Bank am Montag mit. Schalter gibt es dort keine mehr, dafür einen grossen Empfangsbereich mit Kaffeebar und Besprechungszonen.
«Die physische Präsenz vor Ort und die Nähe zu unserer Kundschaft ist Teil unserer DNA», sagt Steve Zurschmitten, Projektverantwortlicher Vertrieb und Marktgebietsleiter Winterthur im Private Banking der Zürcher Kantonalbank.
Bargeld kann immer noch abgeholt werden
Senioren, die Bargeld holen möchten, werden trotzdem bedient. Das bestätigt die ZKB auf eine Anfrage. Sie können sich bei einer Mitarbeiterin melden, die dann zur Unterstützung an den Bankomaten mitkommt.
Wer Bargeld braucht, wird das in der ZKB auch weiterhin erhalten. Der ZKB-Sprecher betont, dass Kunden ihre gewünschten Nötli auch erhalten, auch wenn sie ihre Kontokarte vergessen. Diese wichtige Dienstleistung - vor allem für Senioren - wird also weiterhin ein Bestandteil sein.
Die SVP hatte Ende 2022 einen Vorstoss im Kantonsrat eingereicht, weil sie befürchtete, dass sich die ZKB vollständig aus dem Bargeldverkehr verabschiedet. "Unsere älteren Mitbürger" würden aber oft nicht bargeldlos bezahlen können oder wollen, hiess es darin. Dies sei zu respektieren und von der Staatsbank bei der Gestaltung ihres Angebots zu berücksichtigen, forderte die SVP. Debattiert wurde der Vorstoss bis jetzt noch nicht.
Klassische Schalterdienstleistungen werden seit Jahren immer seltener nachgefragt. Bargeld wird, falls überhaupt noch, meist am Bankomaten bezogen. Dinge, die früher am Schalter erledigt wurden, laufen heute über das E-Banking.
Eventzone soll für neue Impulse sorgen
Je nach Standort soll eine Eventzone als «Raum für neue Impulse» zum Einsatz kommen. Die Bank will dort Anlässe und Workshops durchführen. So will die ZKB der Kundschaft bei neuen Themen wie etwa dem Einstieg in die digitale Bankenwelt weiterhelfen.
Die Umbauten werden laut Mitteilung in Phasen erfolgen und von 2024 bis voraussichtlich 2030 dauern. Die ZKB investiert dafür über die nächsten Jahre einen tiefen dreistelligen Millionenbetrag. Die ZKB führt derzeit noch 50 Filialen. Ein Dutzend Standorte wurden in den letzten Jahren geschlossen, weil sie zu wenig frequentiert wurden.
(SDA/wgr)