Dank Milliardengeschäft mit Diätpillen
US-Pharmariese Eli Lilly ist nun mehr wert als Roche und Novartis zusammen

Eli Lilly ist mittlerweile grösser als die Basler Roche und Novartis zusammen. Grund ist das Milliardengeschäft mit Schlankmachern.
Publiziert: 13.08.2023 um 11:22 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2024 um 14:00 Uhr
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Schlank machen leicht gemacht: Unternehmen wie Eli Lilly machen Milliardenumsätze mit den neuen Medikamenten wie Diätpillen.
Foto: Cristina Arias
Seraina Gross
Handelszeitung

In der Pharmaindustrie werden die Karten neu gemischt. Während Jahren gab die Onkologie den Takt an, nun sind Medikamente gegen Übergewicht und Alzheimer die neuen Königsmacher.

Das zeigen die Bewertungen der grössten Pharmakonzerne. Spitzenreiter ist derzeit mit Abstand Eli Lilly. Die Amerikaner bringen fast 500 Milliarden Dollar auf die Waage. Das ist mehr als die beiden Basler Pharmakonzerne Roche und Novartis zusammen.

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Der Pharmariese mit Sitz in Indianapolis im US-Bundesstaat Indiana ist damit fast so wertvoll wie der Kreditkartenanbieter Visa (502 Milliarden Dollar), aktuell das zehntgrösste Unternehmen der Welt.

Zwei Drittel des Werts von Tesla oder Meta

Eli Lilly bewegt sich in astronomischen Sphären. Das zeigen auch diese Zahlen: Der Pharmakonzern ist inzwischen rund zwei Drittel so viel wert wie Tesla, Meta Platforms (Facebook) oder die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von Warren Buffett. Oder rund ein Drittel so viel wie Alphabet (Google) oder Amazon und mehr als ein Sechstel so viel wie das wertvollste Unternehmen der Welt: Apple.

Artikel aus der «Handelszeitung»

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Grund für den Höhenflug der Eli-Lilly-Valoren ist das Medikament Mounjaro. Es gehört zu den grossen Hoffnungsträgern bei der Behandlung von Übergewicht, einem enormen Gesundheitsproblem. Zudem ist Eli Lilly eines von zwei Unternehmen, die ein Alzheimer-Medikament am Start haben, das in der Lage ist, die mit Alzheimer verbundenen Ablagerungen im Gehirn zu reduzieren und damit den kognitiven Zerfall zu verlangsamen.

Auch das Risiko von Herzattacken sinkt

Die Bewertung von Eli Lilly ist seit Anfang Jahr um 40 Prozent gestiegen. Allein diese Woche legten die Valoren zeitweise nochmals fast 20 Prozent zu. Grund war, dass Mounjaro im zweiten Quartal die Milliardengrenze geknackt hatte. Die Verkäufe lagen damit höher, als dies die Analysten erwartet hatten.

Doch das erneute Kursfeuerwerk war nicht nur hausgemacht. Auch eine Meldung der Konkurrenz wirkte sich positiv aus. Novo Nordisk hatte berichtet, dass seine Abnehmespritze Wegovy in einer Studie das Risiko von Herzattacken um 20 Prozent zu senken vermochte.

Eli Lilly ist daran, mit Mounjaro eine ähnliche Studie durchzuführen. Sollte sie positiv ausfallen, so würde das die Verkäufe des Medikaments nochmals anheizen, weil sich damit die Chancen verbessern, dass die Versicherungen die Kosten für die Behandlungen übernehmen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in der westlichen Welt noch immer die häufigste Todesursache.

Die Konkurrenz nimmt zu

Das Geschäft mit dem Übergewicht brummt. Gleichzeitig zeichnet sich bereits jetzt ab, dass die Konkurrenz beim Geschäft mit dem Übergewicht zunimmt. Der Erfolg von Novo Nordisk und seinen Abnehmspritzen Wegovy und Ozempic und von Eli Lilly hat bereits jetzt dazu geführt, dass sich auch andere Pharmafirmen ins Geschäft mit dem Übergewicht stürzen, darunter Pfizer. Die Amerikaner und die Dänen müssen sich darauf einstellen, dass sie den Kuchen rund ums Abnehmen schon bald mit anderen Pharmafirmen teilen müssen.

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