Wären Schweizerinnen und Schweizer nicht so wechselmüde, könnten sie jedes Jahr Milliarden von Franken sparen – und da sind Wechsel bei Versicherungen nicht mal mit eingerechnet.
Angenommen, Schweizerinnen und Schweizer wechselten ihr Privatgeld zum günstigsten oder bestverzinsten Bankangebot, sie könnten über 10,7 Milliarden Franken jährlich sparen. Die Zahl hat der Online-Vergleichsdienst Moneyland errechnet. Unternehmensgelder sind dabei nicht mit berücksichtigt.
Viel Sparpotenzial im Niedrigzinsumfeld
Das grösste Sparpotenzial bergen die Hypotheken. Im Durchschnitt könnten Eigenheimbesitzer mit einem Wechsel zur Bank mit dem tiefsten Hypo-Zinssatz 3705 Franken jährlich einsparen. Über alle Kundinnen und Kunden hinweg sind das etwa 5,5 Milliarden Franken. Bei den jetzt steigenden Hypothekarzinsen könnte das Sparpotenzial rasch noch viel grösser werden.
Tausende Franken von Gebühren sparen lassen sich auch bei der Vermögensverwaltung, bei Privatkonten oder bei den Kreditkarten. 800 Millionen Franken mehr könnten Schweizerinnen und Schweizer einstreichen, wenn alle zum Sparkonto mit dem höchsten Zinssatz wechseln würden.
Wechseln ist halt anstrengend
«Wie viel eine Person im Einzelfall sparen kann, hängt davon ab, welche Bankprodukte sie nutzt und von welchem Anbieter sie stammen», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland. Wie man einfach am meisten sparen kann? Die Lösungswörter heissen «vergleichen und wechseln»!
Dass viele Leute wechselmüde sind, könnte einerseits am Aufwand liegen. Gelder, Anlagen oder Hypotheken zu verschieben, ist mit Arbeit verbunden. Andererseits basiert das Bankengeschäft stark auf Vertrauen. Die Erfahrung zeigt: Wer einmal bei einer Bank ist, bleibt ihr oft treu – nicht selten aber zu einem zu hohen Preis. (gif)