«Ein Jahr lang nichts machen!»
CS-Banker machen sich über fetten Sozialplan lustig

Noch ist nicht klar, wer bei der Credit Suisse sein Pult räumen muss. Allerdings verdichtet sich, zu welchen Bedingungen er dies tun muss. Die sind offenbar so gut, dass CS-Mitarbeiter das Ganze ziemlich gelassen nehmen.
Publiziert: 13.11.2023 um 18:37 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2023 um 05:14 Uhr
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CS-Banker, die ihren Job verlieren, haben einen guten Sozialplan.
Foto: Keystone

Die Eckpunkte des Sozialplans für die Banker der Credit Suisse, die nach der Fusion mit der UBS ihren Job verlieren, sind seit Juni bekannt. Nun werden weitere Details klar. Für Mitarbeitende unter 50 Jahren beträgt die Sozialplandauer mit voller Lohnfortzahlung je nach Anzahl Dienstjahren zwischen acht und zwölf Monaten, wie die NZZ schreibt.

Alle ehemaligen CS-Angestellten ab 54 Jahren oder ab zehn Dienstjahren erhalten zwölf Monate Zeit zur Neuorientierung – auch sie bei vollem Lohn. Über 58-Jährige, die ihren Job verlieren, erhalten zusätzlich eine Abfindung.

«Habe in den letzten 20 Jahren viel gearbeitet»

Das sorgt bei den Angestellten der CS offenbar für eine entspannte Stimmung, wie die NZZ schreibt. Auch wenn noch nicht klar ist, wie viele und wer von ihnen den blauen Brief bekommt. Sie hat sich am Finanzplatz Zürich umgehört. «Ich habe die letzten zwanzig Jahre so viel gearbeitet, ich bin nicht unglücklich, wenn ich ein Jahr nichts machen muss», sagt ein 50-jähriger CS-Banker. Seit Monaten habe er zwar nicht mehr viel zu tun. Sein Job werde aufgelöst.

Und doch: Trübsal scheint er nicht zu blasen. Ein Job-Angebot der Konkurrenz habe er ausgeschlagen. «Der Lohn wäre etwas tiefer gewesen. Das wollte ich nicht», sagt er. Und: «Vielleicht geht ja bei der UBS noch eine Türe auf.» Was eine lange Kündigungsfrist bewirken kann.

«Freude an der Wellness gefunden»

Ähnlich äussert sich ein 50-jähriger Börsenhändler der ehemaligen Credit Suisse gegenüber der NZZ. «Ich gehe es momentan ruhiger an. Ich habe Freude an der Wellness gefunden», sagt er. Zudem treffe er viele alte Freunde wieder. Sorgen um seine berufliche Zukunft scheint er sich nur wenige zu machen. «Es wird sich schon etwas finden.» Laut dem Bericht würden viele Angestellte der CS ähnlich denken.

Bei der Präsentation des Sozialplanes hatte der UBS-Personalchef betont: «Unser Credo bei den Sozialplänen ist, dass wir den Mitarbeitenden Zeit geben wollen, wieder eine neue Stelle zu finden.» Outplacement- und Karriereberater rieten den Mitarbeitenden unmittelbar nach dem Scheitern der Credit Suisse dazu, sich möglichst rasch neu zu orientieren. (pbe)

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