Vor dem ersten Lockdown hamsterten Kunden WC-Papier, Nudeln und Hefe. Nun das klare Déjà-vu: Die Regale dieser Abteilungen sind wieder leer. Erste Anzeichen von Hamsterkäufen gibt es bereits in Deutschland. Auch in der Schweiz gibt es Anzeichen für Hamsterkäufe. Mehr als sonst gefragt sind bei uns beispielsweise Backzutaten.
In Deutschland sind die Verkaufszahlen von Klopapier fast doppelt so hoch wie in den Vorkrisen-Monaten August 2019 bis Januar 2020. Das zeigt eine Auswertung des deutschen Statistischen Bundesamtes. Auch der Absatz von Mehl steigt im untersuchten Zeitraum Mitte Oktober wieder um 28 Prozent an. Die Umsätze von Hefe nehmen noch stärker um 35 Prozent zu.
Und auch den Reis kaufen Kunden 53,3 Prozent häufiger. «Auch wenn Mitglieder der Bundesregierung immer wieder betonen, dass trotz der zweiten Infektionswelle mit keinen Versorgungsengpässen zu rechnen ist, scheinen die deutschen Konsumenten auf Nummer sicher gehen zu wollen», sagte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen zu der Entwicklung.
Schweizer Konsumenten noch verhalten
Auch Desinfektionsmittel und Seife kaufen Kunden 75 Prozent häufiger. «Die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Seife blieb auch während dem Sommer überdurchschnittlich. Obwohl sich die Lebensmittelverkäufe normalisierten», heisst es. Das deutsche Bundesamt rät nun von Hamsterkäufen ab. Momentan arbeiteten die Lieferketten allerdings problemlos.
In der Schweiz gibt es zwar keine Hamsterkäufe von Klopapier, doch Backwaren verkaufen die Detailhändler häufiger. «Mehrverkäufe bei Zutaten fürs Backen fallen aus der Reihe», sagt Coop-Sprecherin Melanie Grüter. Es könne momentan gut sein, dass die betreffenden Waren für kurzfristige Lieferfenster bei Online-Bestellungen nicht mehr buchbar seien.
Ansturm in der Migros
Das kann auch die Migros für ihren Onlineshop bestätigen: «Letzten Freitag erreichte uns vorübergehend ein erneuter Ansturm, wohl wegen der angekündigten Sondersitzung des Bundesrats.» Über das Wochenende habe man dann tatsächlich mehrere Tage Wartezeit für Backwaren verzeichnet.
Vorerst stabilisiert sich aber die Situation. «Derzeit scheint sich die Lage aber bereits wieder zu beruhigen», so Marcel Schlatter, Sprecher der Migros. Der Detailhändler sorgt nun vor: «Wir haben die Kapazitäten in der Tat enorm erhöht und können mittlerweile eine Verdoppelung der Bestellungen handhaben.» (lui/SDA)
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