Wer hätte das gedacht: Die Corona-Krise bringt zur Abwechslung mal eine gute Nachricht mit sich. Das Leben in der Schweiz ist in den vergangenen zwölf Monaten günstiger geworden.
Im Schnitt betrug 2020 die Jahresteuerung minus 0,7 Prozent. 2019 lag sie bei plus 0,4 Prozent, im Jahr davor bei plus 0,9 Prozent. Gemäss den Zahlen des Bundesamts für Statistik war die durchschnittliche Jahresteuerung im Jahr 2016 das letzte Mal negativ.
Erdölprodukte waren billiger
Die Konsumenten haben die tieferen Preise primär an der Tankstelle sowie beim Kauf von Heizöl (–22,1 %) gespürt. Hauptgrund: der historisch tiefe Erdölpreis im Corona-Jahr. Produkte und Dienstleistungen, die unter anderem auf diesen Rohstoff angewiesen sind, wurden ebenfalls erschwinglicher. Zum Beispiel Ferienflüge (–11,9 %) und Kosmetikprodukte wie Lippenstift (–5,7 %), sie sind allerdings während der Corona-Krise auch weniger begehrt.
Die Preise für Pauschalreisen sanken um 7,8 Prozent. Ebenfalls zurückgegangen: die Preise für Medikamente, Nahrungsmittel und Kleider.
Teurer ist, was man gern zu Hause macht
Aber es gab auch Preiserhöhungen: Viele Produkte und Dienstleistungen, die auf einmal zu Hause wichtiger wurden, verteuerten sich. Allen voran die Wohnungsmieten und die Preise für Automobile.
Auch die Preise für Produkte wie Strickwolle (+2,7 Prozent) oder Brennholz (+0,1 Prozent) stiegen leicht. Ebenso für Küchen- und Esszimmermöbel (+0,6 Prozent).
Ökonomen gehen nun davon aus, dass sich die Geschichte 2021 nicht wiederholen wird. «Wir sehen den Tiefpunkt der Jahresrate nun erreicht», heisst es bei der Raiffeisen Gruppe. Das Institut erwartet für das angelaufene Jahr eine durchschnittliche Jahresteuerung von plus 0,2 Prozent.
Gut zu wissen: Neu werden 2021 etwa Einweg-Hygienemasken, Glücksspiele oder Elektro-Velos bei der Ermittlung der Teuerung berücksichtigt.