China und afrikanische Freunde
So dreist umgeht Putin die Sanktionen des Westens

Der Westen will Russland vom wirtschaftlichen Leben abschneiden. Nicht alle Sanktionen wirken aber wie gewünscht. Präsident Putin hat sich clever aufgestellt – und nach neuen Handelspartnern gesucht.
Publiziert: 06.03.2022 um 13:34 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2022 um 14:14 Uhr
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Russlands Präsident Wladimir Putin hält die Welt in Atem.
Foto: DUKAS

Die Sanktionen des Westens gegen Russland haben es in sich. Gelder von Oligarchen und Politikern sind eingefroren. Dutzende Weltmarken wie Coca-Cola, Ford, Ikea oder H&M ziehen sich aus dem lukrativen Markt zurück. Zudem wurde Russland vom automatischen Banken-Kommunikationssystem Swift ausgeschlossen.

Und doch lässt dieses Bündel an Massnahmen Präsident Wladimir Putin wohl nur unwesentlich schlechter schlafen. Denn er hat sich vorbereitet auf die Möglichkeit, dass der Westen der russischen Wirtschaft den Stecker zu ziehen versucht. Und bereits entsprechende neue Allianzen geschmiedet. Kommt dazu, dass Russland weiterhin mit Gas und Öl handeln darf und so den Krieg finanzieren kann.

100 Millionen Tonnen Öl

Beruhigend für Putin: Russland und China rücken immer enger zusammen. 2021 haben die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Weltmächten 146 Milliarden Dollar erreicht, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Das soll erst der Anfang sein. So haben Putin und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping (68) vor kurzem 15 Verträge unterzeichnet. Etwa einen Deal über die Lieferung von 100 Millionen Tonnen Öl im Wert von 80 Milliarden Dollar. Oder ein Gasabkommen über 37,5 Milliarden Dollar.

Russland ist der grösste Getreideexporteur der Welt. Und wird es trotz der Sanktionen bleiben. Denn diverse Länder wie Ägypten, die Türkei, Bangladesh oder Marokko sind dringend auf die Importe der Russen angewiesen, wie es im Bericht weiter heisst. Steigen die Getreidepreise, wird das Brot teurer. Das wiederum hat in der Vergangenheit immer wieder zu Aufständen geführt.

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Beziehungen mit 40 afrikanischen Banken

So verwundert es nicht, dass die involvierten Handelspartner trotz der Sanktionen Finanzierungsmöglichkeiten finden werden. Nicht zuletzt, weil Russland mit über 40 afrikanischen Staaten Beziehungen unterhält. So lässt sich immer eine ausländische Bank finden, die bereit ist, die staatlichen Aufträge abzuwickeln, heisst es in der «HandelsZeitung» weiter. Zudem haben in der Vergangenheit immer wieder Banken in Steueroasen oder den Golfstaaten Sanktionen ignoriert und Handelsverbindungen aufrechterhalten.

Und der Swift-Ausschluss? Erstens sind nicht alle Banken sanktioniert worden, weil sie die weiterhin zugelassenen Gas- und Öllieferungen finanzieren müssen. Kommt dazu, dass Russland und China bereits alternative Zahlungssysteme entwickelt haben. Etwa das SBFS-System, das laut Experten für Swift einspringen soll. Oder die chinesische Swift-Alternative CIPS. (pbe)

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