Aufnahmen aus Moskau zeigen, wie tausende Russen die Geschäfte stürmen. Sie versuchen, noch zu kriegen, was zu kriegen ist. Es herrsche komplettes Chaos, wie die «Bild-Zeitung» schreibt. Besonders begehrt: Das Möbelhaus Ikea. Viele Russinnen und Russen decken sich noch einmal mit neuen Möbeln oder Einrichtungsgegenständen ein, bevor die Schweden im ganzen Land ihre Pforten dicht machen.
Viele Russinnen und Russen decken sich mit Kerzen ein. Mit ein paar Pflanzen. Als wollten sie es sich für die nächsten, bestimmt nicht einfachen Monate gemütlich einrichten. Andere kaufen sich noch schnell ein neues Bett oder eine grosszügige Polstergruppe. Wer weiss, wie lange es geht, bis die russischen Filialen des grössten Möbelhändlers der Welt wieder aufgehen. Das teils stundenlange Warten vor der Kasse nehmen sie deshalb mit stoischer Ruhe in Kauf. Fluchen ist nur vereinzelt zu hören.
15'000 Angestellte betroffen
Nach einer Reihe von anderen Unternehmen hat auch Ikea bis auf Weiteres seinen Betrieb in Russland eingestellt. Dasselbe gilt für die Geschäfte in Belarus, wie am Donnerstag aus einer Konzernmitteilung des schwedischen Möbelriesen hervorging. Betroffen von dem Entschluss sind demnach 15'000 Ikea-Angestellte.
Der Ukraine-Krieg habe bereits enorme menschliche Auswirkungen gehabt, zugleich führe er zu ernsthaften Störungen der Lieferketten und Handelsbedingungen, erklärte Ikea. Aus all diesen Gründen hätten die Unternehmensgruppen beschlossen, den Ikea-Betrieb in Russland vorübergehend einzustellen.
Der Schritt bedeutet, dass alle Ex- und Importe in und nach Russland und Belarus vorübergehend gestoppt werden. Dasselbe gilt für die Produktion in Russland. Er beinhaltet auch, dass der gesamte Verkauf in Ikea-Möbelhäusern und -Geschäften in Russland und Belarus gestoppt wird. (pbe)