«Ein absolutes Rekordjahr» werde das zu Ende gehende Jahr 2023. Auch wenn der Buchungsstand für die Feiertage in den Bergen nur 1 Prozent im Plus liege gegenüber dem Vorjahr. «Erstmals in der Geschichte des Schweizer Tourismus können wir in einem Jahr über 40 Millionen Hotellogiernächte zählen!», sagt Martin Nydegger (53), Direktor der Vermarktungsorganisation Schweiz Tourismus, im Interview mit der «Schweiz am Wochenende». Das könne man jetzt schon sagen, obwohl die offiziellen Zahlen erst im Februar vorlägen.
Was stimmt den Tourismus-Chef so optimistisch? Am schönen Schnee in den Schweizer Bergen kann das wohl kaum liegen. Oder liegt es an den bevorstehenden Feiertagen? «Es hängt sicherlich damit zusammen, dass wir gemeinsam die Corona-Phase bewältigt haben. Die Resilienz ist eine Stärke der Branche.» Auch im Marketing habe man durchgehalten, sagt Nydegger, und klopft sich damit selbst auf die Schultern. «Wir haben nie Büros geschlossen, die Kampagnen nie auf null gefahren.»
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Frankenstärke schadet Image nicht
Warum die Schweiz besser als denn je ist, liegt auch am «massiven Wachstum» der amerikanischen Gästezahlen in der Schweiz. Sie seien hinter den Deutschen die zweitgrösste Gästegruppe, der Abstand der Amis zu den Deutschen werde immer kleiner. Nydegger: «Die Amerikaner sind kaufkräftig, sie leben in einem teuren Land, so dass für sie die Schweizer Preise nicht zu hoch sind.» In der Schweiz stimme die Qualität für die Gäste, was man von Amerika nicht immer behaupten könne.
Der starke Franken sei aktuell kein grosses Thema mehr bei den ausländischen Touristen. Laut dem Schweiz-Vermarkter liegt das auch an den weitaus höheren Teuerungszahlen in England oder anderen Ländern Europas. Aber Vorsicht: Wer weniger Kaufkraft hat wie etwa die Deutschen, spart dann schnell auch mal bei den Ferien.
Ein weiterer Faktor für den Rekordkurs des Schweizer Tourismus ist: das Image des Landes. «Aus touristischer Sicht bleibt es hervorragend», sagt Nydegger. Die Reisedestination Schweiz werde «ungebrochen» als sicher und verlässlich wahrgenommen. (uro)