Bahnreisende in Deutschland müssen ab der Nacht zum Mittwoch wegen Streiks bei der Deutschen Bahn mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen. Die Mitglieder der Lokführergewerkschaft GDL sprachen sich in einer Urabstimmung mit 95 Prozent für einen Arbeitskampf aus.
Bereits an diesem Dienstagabend wird der Güterverkehr bestreikt, wie GDL-Chef Claus Weselsky am Dienstag in Frankfurt ankündigte. Der Ausstand soll bundesweit sein. Ab Mittwochfrüh werde auch der Personenverkehr bestreikt. Enden soll der Arbeitskampf am frühen Freitagmorgen um 2 Uhr.
Lohnerhöhungen genügen nicht
Die GDL hatte die monatelangen Tarifgespräche bereits Anfang Juni für gescheitert erklärt. Die unter anderem wegen der Corona-Krise und der Flutkatastrophe angeschlagene Deutsche Bahn hatte der GDL zuletzt Lohnerhöhungen in zwei Schritten angeboten: 1,5 Prozent zum 1. Januar 2022 und 1,7 Prozent zum 1. März 2023, bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2024.
Der GDL reicht dies nicht aus. Sie kritisiert zudem den bereits mit der grösseren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) geschlossenen Tarifvertrag als völlig unzureichend. (SDA)