Die Bundesanwaltschaft erhebt gleichzeitig Anklage gegen die Credit Suisse, eine ehemalige Kundenbetreuerin der Credit Suisse und zwei Mitglieder der kriminellen Organisation. Das geht aus einer Medienmitteilung hervor.
Konkret geht es um eine bulgarische Geldwäscherbande. Zwischen Beginn der 2000er-Jahre und 2012 handelte diese im grossen Stil mit Kokain. Der Chef der Bande ist bereits in mehreren europäischen Ländern verurteilt. «In diesem Zeitraum organisierte der Protagonist die Einfuhr mehrerer Dutzend Tonnen Kokain von Südamerika nach Europa mittels Kurieren per Boot und Flugzeug», so die Bundesanwaltschaft. Der Bandenchef ist bereits in mehreren europäischen Staaten verurteilt.
Busse bis zu 5 Millionen Franken
Der Erlös aus dem Kokainhandel wurde laut der Bundesanwaltschaft in der Schweiz auf vielen kleinen Konten deponiert. Und wurde danach insbesondere durch Immobilienkäufe in Bulgarien und in der Schweiz eingeschleust. «Vor allem im Zeitraum zwischen Juni und September 2007 war die kriminelle Organisation damit beschäftigt, die Gelder krimineller Herkunft in Sicherheit zu bringen und der Justiz zu entziehen», schreibt die Bundesanwaltschaft. Der Vorwurf: Die Credit Suisse soll die Geldwäscherei nicht genügend verhindert haben.
Die Bundesanwaltschaft führt seit Februar 2008 Ermittlungen gegen die bulgarischen Kunden. Später wurde die Untersuchung auf zwei frühere Mitarbeitende der Credit Suisse und ab 2013 wegen angeblicher Organisationsmängel auch auf die Bank ausgedehnt. Die Untersuchung gegen einen der beiden CS-Mitarbeitenden ist mittlerweile eingestellt worden. Der Schweizer Patron des Bulgaren wurde 2017 wegen schwerer Geldwäscherei verurteilt.
Die Credit Suisse weist sämtliche Vorwürfe zurück. Und will ihre Position entschlossen verteidigen. Insgesamt drohen ihre eine Busse von bis zu 5 Millionen Franken.