Jeden Tag lernen Forscherinnen mehr über das Coronavirus. Die neuesten Erkenntnisse betreffen die Infektionsdauer von positiv getesteten Personen.
Britischen Studien zufolge erreicht die Anzahl ausgeschiedener Viren nach der Infektion ziemlich schnell ihren Höhepunkt. Innerhalb der ersten Tage sind Corona-Patienten also hochgradig infektiös.
«Isolationszeit könnte viel kürzer sein»
Fünf Tage nach den ersten Symptomen scheiden sie aber kaum noch Coronaviren aus. Heisst: Infizierte Personen sind fünf Tage nach Symptombeginn kaum mehr ansteckend. Diese Erkenntnis stellt die Isolationsdauer von zehn Tagen infrage.
Die Infektiologin Muge Cevik von der Universität Oxford sagt: «Da die meisten Übertragungen sehr früh stattfinden, könnte die Isolationszeit viel kürzer sein.»
Die Studie folgert, dass die Isolationsdauer von zehn Tagen nicht zielführend sei. Das berichtet die britische Zeitung «Daily Mail».
Für Wirtschaft interessant
In der Schweiz müssen auf Covid-19 positiv getestete Personen zehn Tage in Isolation. Wer Kontakt mit einer infizierten Person hatte, muss mittlerweile nicht mehr zwangsläufig zehn Tage in Quarantäne: Die Betroffenen können sich nach sieben Tagen «freitesten». Gemäss den Forschungsergebnissen aus England könnte nun also auch die Isolation verkürzt werden, von zehn auf nur noch fünf Tage.
Gerade für die Wirtschaft könnte eine 5-Tage-Isolation interessant sein. Der Arbeitgeberverband hält sich bei dieser Frage zurück und schiebt den Ball weiter zum Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Dort heisst es: «Das BAG analysiert regelmässig eine Reihe von Information, darunter auch wissenschaftliche Studienergebnisse. Bei entsprechender ausreichender Evidenz werden bestehende Empfehlungen angepasst. Bis entsprechende Anpassungen erfolgen, gelten jedoch weiterhin die etablierten und bewährten Empfehlungen.» (gif)