Unter gewissen Voraussetzungen könnte sich Epidemiologe Marcel Salathé (47) eine Abschaffung der Quarantänepflicht vorstellen. Denn: «Sie ist eine Vorsichtsmassnahme für Personen, die Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Mit entsprechender Technologie könnte man in der aktuellen Situation vielleicht sogar ganz darauf verzichten», so Salathé zur «SonntagsZeitung».
Mit Technologie meint Salathé die Selbsttests: Der Epidemiologe schlägt vor, dass jede Person, die Kontakt mit einem Infizierten gehabt habe, zehn Schnelltests erhalten sollte. Die Person müsse sich dann täglich testen. Solange der Test negativ sei, könne die betroffene Person mit vorsichtigem Verhalten auch wieder ihrer Arbeit nachgehen.
Einfache Regel
Der Vorteil: Das wäre nach Ansicht des Epidemiologen «eine einfache Regel, die jeder versteht». Denn in den Augen von Salathé seien die heute geltenden Regeln oft sehr kompliziert und an diverse Bedingungen wie Booster oder Genesung geknüpft.
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Salathé räumte gegenüber der «SonntagsZeitung» ein, dass es mit diesem Vorgehen ein Restrisiko gebe. In Anbetracht der grossen Ausfälle wegen der Omikron-Welle sei dies jedoch vertretbar. Für eine verkürzte Quarantänepflicht spricht sich zum Beispiel auch Economiesuisse aus. Auch in Bundesbern bis hin zum Bundesrat wird über eine Verkürzung oder gar Abschaffung der Quarantäne laut nachgedacht. (SDA/koh)