68 Ziele auf der Kurz- und Mittelstrecke fliegt die Swiss im kommenden Winter ab Zürich und Genf an. Damit erreicht die Airline wieder 92 Prozent ihrer Vor-Corona-Kapazität. Letzten Winter lag der Wert noch bei 80 Prozent.
Ab Zürich gibt es vier neue Destinationen. Darunter Bremen (D). Die norddeutsche Stadt war im Winter 2018/2019 neu ins Flugprogramm aufgenommen worden – im Zuge der Pandemie aber wieder rausgeflogen. Nun nimmt Swiss die Verbindung wieder auf, fliegt die Hansestadt viermal wöchentlich an. Die Flüge richteten sich an Freizeit- und Geschäftsreisende, schreibt die Airline dazu.
Auch in andere deutsche Städte werden die Verbindungen intensiviert, etwa nach Hamburg, Düsseldorf und Hannover. Mit Abstand wichtigste Destination in Deutschland bleibt aber Berlin, mit 52 wöchentlichen Flügen.
Nach Osten und Süden
Daneben fliegt die Swiss auch häufiger in die tschechische Hauptstadt Prag und ins rumänische Bukarest. Schwerpunkte legt die Swiss im kommenden Winter ausserdem auf Barcelona (S), Amsterdam (NL), Athen (GR) und Portugal.
«Wir freuen uns, dass wir den vielen reisefreudigen Menschen im kommenden Winter ein noch vielfältigeres Streckenprogramm anbieten können», wird Tamur Goudarzi Pour, Chief Commercial Officer von Swiss, in einer Mitteilung zum Winterflugplan zitiert.
Weniger Flüge durch andere Airlines
Neben den neuen Verbindungen gibts Neuerungen bei der Zusammenarbeit mit anderen Airlines: Die Swiss halbiert die sogenannten Wetlease-Flüge, bei denen sie Flugzeuge samt Besatzung von anderen Airlines anheuert. Das heisst, dass Helvetic Airways und Air Baltic wieder weniger Flüge im Auftrag der Swiss durchführen werden.
«Wir werden die Wetleases reduzieren, da uns wieder mehr eigenes Fluggerät zur Verfügung stehen wird, mit dem wir das Programm fliegen können. Aktuell sind wir vor allem aufgrund der weltweiten Unterversorgung mit Triebwerken eingeschränkt», sagte eine Swiss-Sprecherin auf Anfrage. Hinzu komme, dass das Flugvolumen in den Wintermonaten generell tiefer sei als im Sommer.
Wie die Kürzung auf Helvetic und Air Baltic verteilt wird, ist noch nicht klar. «Zu den genauen Details der Reduktion haben wir noch keine finale Entscheidung getroffen», sagte die Swiss-Sprecherin.
«Lohndumping» und «Etikettenschwindel»
Die Swiss war für ihre Wetlease-Flüge immer wieder in die Kritik geraten: Die Gewerkschaften warfen der Swiss vor, mit diesem System Lohndumping zu betreiben. Flight Attendants der Air Baltic verdienen laut Medienberichten 900 Euro im Monat – ein Bruchteil der 3400 Franken, die es bei der Swiss im Minimum gibt.
Zuletzt wetterte auch der Lufthansa-Aktionär und Milliardär Klaus-Michael Kühne (85) aufgrund der Wetlease-Verträge gegen die Swiss und warf ihr «Etikettenschwindel» vor. (SDA/sfa)