Felix Meier ist enttäuscht und verärgert über den Entschluss des Bundesrats von gestern Mittwoch. Zwar hat der Chef der Badener Brauerei Müller damit gerechnet, dass die Gastronomie im März weiterhin geschlossen bleibt. «Doch ab April muss man sich so organisieren können, dass man die Beizen wieder öffnen kann!», sagt er.
Bisher angetönt ist nur, dass Aussenterrassen von Restaurants ab April wieder geöffnet werden können, falls es die epidemiologische Lage zulasse, wie der Bundesrat mitteilt.
Ein Viertel weniger Umsatz im Jahr
«Es geht einfach nicht, dass die Restaurants auch im April noch geschlossen bleiben», sagt Bierbrauer Meier. Seine Brauerei lebt zu zwei Dritteln vom Umsatz mit der Gastronomie und hat im vergangenen Jahr entsprechend viel Umsatz verloren.
Das Geschäftsjahr bis Ende September habe man mit einem Einbruch von 21 Prozent abgeschlossen, so Meier. «Aufs Kalenderjahr wären es wohl etwa 25 Prozent.» Zum Glück habe man in den Sommermonaten gute Umsätze machen können.
Die Härtefall-Hilfen fliessen nicht
Meier fordert zudem die Verantwortlichen in den Kantonen auf, endlich die Gelder aus den Härtefallzahlungen freizugeben. «Ich kriege viele Rückmeldungen aus der Gastronomie, dass es so einfach nicht mehr geht, weil die Gelder nicht fliessen.» Man könne nicht einfach per Dekret Schliessungen anordnen, und dann die Hilfsgelder zurückhalten.
Die Brauerei profitiere von keinem einzigen Hilfsprogramm, konstatiert Meier. «Das ist schlimm.» Zwar überlebe man aufgrund der Reserven und sei nicht auf Kredite angewiesen. «Aber wir verbrennen unverschuldet Gelder.»
Allerdings musste die Brauerei Müller Stellen abbauen, sagt Meier. Man habe bereits früh im vergangenen Jahr erkannt, dass die Krise lange anhalten werde und man Kosten reduzieren müsse.
Dieser Artikel wurde in der «Handelszeitung» veröffentlicht. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.handelszeitung.ch.
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