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Bloss 18 Franken pro Stunde
Portugiese (20) schuftet auf Baustelle von «Tschugger»-Star zum Dumpinglohn

Ein Basler Personalvermittler schickte Arbeiter als unterbezahlte Praktikanten auf Walliser Baustellen – für einen deutlich tieferen Stundenlohn. Der Chef der betroffenen Baufirma spricht von einem Fehler. Mit dem Personalbüro arbeitet er aber weiter zusammen.
Publiziert: 27.09.2024 um 10:25 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2024 um 10:50 Uhr
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Olivier Imboden spielt in der SRF-Serie «Tschugger» den zwielichtigen Bauunternehmer Rinaldo Fricker.
Foto: SRF

Auf einen Blick

  • Portugiesischer Arbeiter als Praktikant auf Walliser Baustellen unterbezahlt eingesetzt
  • Personalvermittler Das Team AG räumt Fehler ein, Gewerkschaft kritisiert Einsatzfirma
  • Rund 70 der 410 Angestellten der Ulrich Imboden AG sind Temporärarbeiter
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Im Wallis sorgt ein krasser Fall von Lohndumping für Aufregung: Rui, ein 20-jähriger portugiesischer Arbeiter mit Berufserfahrung, wurde vom Basler Stellenvermittler Das Team AG als Praktikant auf Walliser Baustellen geschickt – zu einem Stundenlohn, der zehn Franken unter dem erlaubten Minimum lag. Der Einsatzvertrag, der dem «Walliser Boten» vorliegt, ist eigentlich nicht zulässig.

Die Zahlen sind eindrücklich: Statt 27.30 Franken pro Stunde hat der Portugiese nur 17.86 Franken verdient. Das sind fast zehn Franken weniger pro Stunde, als es der Landesmantelvertrag vorsieht. Der Grund: Er wurde vom Personalvermittler Das Team AG nicht als Hilfsarbeiter, sondern als Praktikant eingestellt und entsprechend schlecht entlöhnt. Für die Ulrich Imboden AG aus Visp VS hat er aber ganz normal als Bauarbeiter gearbeitet.

«Personalverleiher hat Fehler gemacht»

Olivier Imboden ist Chef der Walliser Baufirma – er spielt in der SRF-Serie «Tschugger» ausgerechnet den zwielichtigen Bauunternehmer Rinaldo Fricker und ist Präsident des Openair Gampel. Er räumt ein: «Der Personalverleiher hat einen Fehler gemacht.» Und streut sich Asche aufs Haupt: «Auch uns ist das bei der Stundenkontrolle nicht aufgefallen.» Laut Imboden stelle man immer wieder junge Ausländer oder Schweizer im Rahmen eines Sommerjobs ein, um ihnen eine Chance zu geben, im Baugewerbe Fuss zu fassen.

Der Personalvermittler Das Team AG bestätigt den Fehler. Statt der zulässigen zwei Monate wurde der Vertrag nämlich für drei Monate ausgestellt. Grundsätzlich sei es aber nicht unzulässig, einen solchen «Praktikumsvertrag mit Sonderlohnregelungen» abzuschliessen, sofern die Dauer nicht mehr als zwei Monate betrage, so das Unternehmen.

«Einsatzfirma macht sich zum Mittäter»

Was sagt die Gewerkschaft? Martin Dremelj von der Unia kritisiert, dass bei aufgedeckten Vergehen lediglich die Personalvermittler gebüsst werden. «Die Einsatzfirma macht sich in einer gewissen Art und Weise zum Mittäter», sagt er gegenüber dem «Walliser Boten». Die Firmen wüssten genau, dass solche Angebote von Personalverleihern nicht mit den gültigen Verträgen und Mindestlöhnen übereinstimmen können.

Die Zusammenarbeit zwischen der Ulrich Imboden AG und Das Team AG geht trotz des Vorfalls weiter. Rund 70 der 410 Angestellten des Oberwalliser Bauunternehmens befinden sich laut Imboden in einem temporären Arbeitsverhältnis. Rui hat nach Ende seines Praktikums den Differenzbetrag zum Mindestlohn ausbezahlt bekommen. 

«Tschugger»-Star Olivier Imboden betont: «Wir behandeln die temporären Angestellten wie unsere eigenen Mitarbeiter und laden sie natürlich auch zu unseren Firmenanlässen ein.»

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