Blick unter die Decke
Das schauen sich die Schweizer im Bett am Handy an

Es ist nicht gut für den Schlaf. Und doch machen es 75 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer: Das Handy mit ins Bett nehmen und noch einmal online gehen. Blick weiss, worauf sie abfahren.
Publiziert: 06.06.2024 um 17:15 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2024 um 19:36 Uhr
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Jeder zweite Schweizer vergnügt sich im Bett noch kurz mit dem Handy.
Foto: Getty Images
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Nein, gut für einen tiefen, gesunden Schlaf ist es nicht, wenn man im Bett noch schnell aufs Handy schaut. Und doch machen dies 75 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer. Jeder Zweite ist sich denn auch bewusst, dass sein Verhalten die Schlafqualität negativ beeinflusst. Die Finger vom Smartphone lassen die meisten aber doch nicht.

Doch was schauen wir uns an, wenn wir kurz vor dem Einschlafen noch einmal online sind? Eins vorneweg: Erotische Inhalte führen sich nur 11 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer zu Gemüte. Sie suchen anderweitig Zerstreuung, wie eine Umfrage des Cybersecurity-Unternehmens NordVPN ergeben hat. Während knapp die Hälfte der Schweizer (51 Prozent) im Bett die E-Mails und Mitteilungen abruft, checken 41 Prozent noch einmal schnell die Newslage.

Youtube, News und Instagram

Mehr als ein Drittel nutzt die entspannte Zeit vor dem Wegdämmern, um sich Fernsehsendungen (36 Prozent) oder Videos im Internet, zum Beispiel auf Youtube (46 Prozent), anzuschauen. 49 Prozent geben an, noch einmal eine kurze Runde in den sozialen Medien zu machen. Und abzuchecken, was Freunde so auf Facebook, Instagram oder Snapchat treiben.

«Wir wussten, dass die Schweizer ihr Smartphone häufig bei sich tragen. Unsere frühere Studie hat gezeigt, dass 66 Prozent der in der Schweiz lebenden Menschen ihr Smartphone sogar mit auf die Toilette nehmen», sagt Adrianus Warmenhoven, Berater für Cybersicherheit bei NordVPN. Wie viel Schweizer das Handy aber mit ins Bett nehmen, überrascht sogar den Experten.

Denn ganz ungefährlich ist das nicht. Das Surfen im Bett birgt Gefahren. «Wenn die Menschen entspannt sind, fallen ihnen verdächtige Aktivitäten auf ihrem Gerät möglicherweise nicht auf. Etwa wenn ein Fremder auf das Gerät zugreift oder seltsame Pop-up-Nachrichten auf dem Bildschirm erscheinen», sagt Warmenhoven. Und fügt an: «Wenn man das Bett mit seinem Gerät teilt, kann das auch dazu führen, dass man seine persönlichen Daten mit Hackern teilt.»

Lieber digital als real

Spannend, oder erschreckend – je nach Perspektive: Ob man alleine im Bett liegt oder mit einem Partner, hat nur einen geringen Einfluss darauf, ob man vor dem Einschlafen noch einmal aufs Handy schaut. 47 Prozent der Befragten ziehen das digitale Bettgeflüster einer realen Unterhaltung vor.

Das grosse Suchtpotenzial des Handys zeigt folgende Tatsache: Mehr als ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer empfindet es als Zeitverschwendung, im Bett zu surfen, statt zu schlafen. Allerdings unternimmt kaum jemand etwas, um dies zu ändern. 59 Prozent aktivieren nicht einmal den Schlafmodus, wenn sie ihr Handy schliesslich doch noch aufs Nachttischli legen. Sie werden also eventuell auch nachts wach, wenn das Telefon piepst.

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