Viele Schweizer mussten ihre Reisepläne für den Sommer wegen der Corona-Krise ändern oder stornieren. Doch für ein Ferien-Erlebnis muss man nicht immer in die Ferne schweifen. Das findet zumindest Schweiz Tourismus und stampfte mit mehreren Partnern ein Sommer-Hotelprojekt aus dem Boden: Das Million Stars Hotel.

Das Konzept: Schweizweit gibt es rund 50 verschiedene Zimmer in unterschiedlichen Ausführungen – vom kleine Häuschen bis hin zu Baumzelten. Die Unterkünfte können sich auf Berggipfeln etwa auf dem Piz Nair, Wiesen oder den Dächern einer Stadt befinden.

Gemeinsames Merkmal aller «Zimmer» ist die freie Sicht auf den Sternenhimmel aus dem Bett heraus. Es gibt Angebote direkt unter freien Himmel, sowie welche mit Glasdach oder einer grossen Fensterfront.

Auch das Eurotel in Montreux VD möchte mit seiner Million-Stars-Unterkunft vor allem Schweizer Touristen den Kurort am Genfer See schmackhaft machen. BLICK hat das ganz spezielle Angebot des Million Stars Hotel getestet.

Transparentes Zimmer wird vor Blicken geschützt

Auf dem Sonnendeck im zweiten Stock des Hotels funktionierten die Veranstalter eine transparente Röhre zum Hotelzimmer um. Isabelle Resplendino (53), Sales und Marketing Managerin des Eurohotel: «Im Winter bieten wir in dieser Röhre unseren Gästen auf der Terrasse ein Fondue-Essen an, ohne dass sie sich Gedanken über das schlechte Wetter machen müssen.»

Jetzt wurde aus der Fondue-Stube in der Tube ein Hotelzimmer. Mit einem bequemen Doppelbett, Nachttischchen, genügend Stauraum – und Panorama-Blick auf den Genfer See. Im Liegen ist der Blick frei auf den Sternenhimmel.

Mit der Absage des Montreux Jazz Festival 2020 setzt das Eurotel Montreux auf Sterne am Himmel statt Stars auf der Bühne – und hofft damit den Schweizern das Städtchen als Feriendestination auch ohne das jährliche Musik-Highlight schmackhaft zu machen. «Zurzeit sind 90 Prozent unserer Gäste Schweizer», sagt Resplendino.

Privatsphäre trotz transparenten Plastikwänden

Um die Übernachtung komfortabel zu gestalten, wird das Glas-Zimmer mit einer Klimaanlage gekühlt. Auch die Privatsphäre in der transparenten Röhre ist gewährleistet, die Luft ist angenehm zum Atmen. Auf der einen Seite bilden weisse Tücher an der Decke einen Sichtschutz vor Blicken aus dem Nachbarhotel.

«Wir haben von allen Stockwerken einen Blick auf das Zimmer geworfen. Man sieht nichts», versichert Resplendino. Auf der anderen Seite des Eurotel Montreux werden die Zimmer mit Blick auf das Sonnendeck nicht vergeben, wenn Gäste das Million Stars Hotel buchen.

Wer in der durchsichtigen Röhre schläft, bekommt ausserdem noch ein eigenes Hotelzimmer obendrauf – auf die Hotel-Infrastruktur, also ein eigenes Badezimmer, muss also man auch in der Glas-Tube nicht verzichten.

Montreux lohnt sich auch ohne das Jazzfestival

Zieht es die Schweizer sonst hauptsächlich wegen des Jazzfestivals nach Monteux besteht nun die Möglichkeit, entspannt an der See-Promenade entlangzuschlendern und dem Wasserschloss Chillon, ungefähr fünf Kilometer südöstlich von Montreux, einen Besuch abzustatten.

Mehr zum abgesagten Montreux Jazz Festival

Kein Konzert von Lionel Richie

Montreux Jazz Festival fällt 2020 wegen Corona aus

Mit Video

Festival-Sommer auf der Kippe

Ausgefeiert!

Mit Video

Ticketcorner-CEO Angehrn

«Veranstalter geraten in existenzielle Bedrohung»

«Ein Ziel des Million Stars Hotels ist es auch, Schweizerinnen und Schweizer touristisch weniger bekannte Regionen zu zeigen», so Schweiz-Tourismus-Direktor Martin Nydegger (49).

Ein weiteres Highlight in Montreux ist die Fahrt mit der Zahnradbahn auf die Rochers-de-Naye. Von dort aus hat man bei klarer Sicht einen herrlichen Blick auf die Alpen und den Genfersee.

Bis Ende des Jahres kann man ausserdem mit der Montreux Riviera Card diverse Sehenswürdigkeiten, den öffentlichen Verkehr sämtliche Angebote wie eine Schifffahrt auf dem See oder den Museumseintritte kostenlos nutzen.