BLICK auf der Jungfernfahrt des Stadler-Girunos
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Giruno auf Jungfernfahrt:Das kann der brandneue SBB-Zug

BLICK auf Jungfernfahrt mit dem brandneuen SBB-Giruno
Schnell und hell – trotzdem gabs Pannen!

Heute fuhr der erste Stadler-Giruno SBB-Regelpassagiere durchs Land. BLICK war auf der Jungfernfahrt dabei – und wollte wissen, ob sich der Neue besser metzget als der Pannen-Dosto.
Publiziert: 08.05.2019 um 16:47 Uhr
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Das ist er: der Giruno kurz vor seiner Erstfahrt.
Foto: Siggi Bucher siggibucher.com
Noé Waldmann

Bei der Inbetriebsetzung des Pannenzugs FV Dosto gehts bei den SBB im Schneckentempo voran. Dafür zünden sie anderswo den Turbo: Gestern haben die Bundesbahnen angekündigt, dass sie drei neue Hochgeschwindigkeitszüge im Fahrplan 2020 einsetzen werden.

Heute schon nehmen sie den ersten der drei in Betrieb: den Giruno von Stadler. 29 Kompositionen werden künftig durch die Schweiz düsen. Geplant wäre dereinst ein Einsatz zwischen Frankurt (Deutschland ) und Mailand (Italien) über die Gotthardachse. Vorerst kann er allerdings nur in der Schweiz fahren, nämlich zwischen Basel und dem Flughafen Zürich. Die Jungfernfahrt heute Mittwochmorgen erfolgte nur von Zürich nach Erstfeld UR.

Aussen schnittig, innen hell

BLICK war dabei und erhielt einen ersten Eindruck: Der Zug fährt ruhig – sowohl Geräuschpegel als auch Laufruhe sind sehr angenehm. Auch sonst macht der Neue einen souveränen Eindruck. Von aussen betrachtet, ist er schnittig – Giruno heisst auf Rätoromanisch Bussard. Innen ist er blitzblank. Nicht nur, weil alles neu ist. Generell ist das Interieur heller als zum Beispiel im alten IC2000-Doppelstöcker. Weiter fällt der viele Platz auf, der vor allem Passagieren mit Kinderwagen oder im Rollstuhl entgegenkommt.

Zudem bietet der Giruno echte Neuerungen: Als erster Zug in der Schweiz hat er geschlechtergetrennte Toiletten, sogar ein Pissoir. Und das in Zeiten, in denen anderswo der Ruf nach genderneutralen WCs lauter wird. Ist die Trennung jetzt Fort- oder Rückschritt? Die Frage wird ein Politikum bleiben.

Häne musste warten mit dem Aussteigen

Ausserdem versprechen die SBB Gratis-Internet im Zug. Bloss: Noch funktioniert dies nicht. Erst zum Fahrplanwechsel im Dezember soll die Technik so weit sein.

Und dann trübten noch zwei Details die allgemeine Jubelstimmung: Der Zug kam vier Minuten zu spät in Erstfeld an und baute den Fahrplanrückstand auf der Heimfahrt Richtung Basel noch aus. In Arth-Goldau SZ öffnete sogar die Türe nicht, als SBB-Vize Toni Häne (63) aussteigen wollte.

Das dürfte Häne bekannt vorgekommen sein: Der FV Dosto krankt massiv an solchen Pannen. Trotzdem spricht viel dafür, dass der Giruno sich nie mit dem Label Pannenzug herumschlagen muss.

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