BLICK in Spuhlers neuem Superzug
Er schafft 250 km/h und hat drei Arten von Toiletten

Der erste neue Gotthard-Hochgeschwindigkeitszug steht auf der Schiene. Der Giruno von Stadler Rail ist 250 km/h schnell, hat WLAN, Unisex-WCs und ein Pissoir.
Publiziert: 18.05.2017 um 09:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 00:23 Uhr
Das ist der neue Superzug Giruno
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Drei Arten von Toiletten:Das ist der neue Superzug Giruno

Goldene Zeiten für Bahnfans: Im Wochentakt werden ihnen neue Züge präsentiert. Letzte Woche hatte der neue Doppelstöcker von Bombardier seine erste Probefahrt. Er wird ab Dezember zwischen St. Gallen und Genf pendeln. 

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Der neue Hochgeschwindigkeitszug «Giruno» der Stadler Rail wird vorbereitet für die Feierlichkeiten zum Roll-Out, am 18. Mai 2017 in Bussnang.
Foto: Keystone/Gian Ehrenzeller

Heute nun rollt der erste Hochgeschwindigkeitszug für die Gotthard-Linie aus den Fabrikationshallen von Stadler Rail in Bussnang TG. Der Giruno – rätoromanisch für Mäusebussard – wurde mit grossem Bahnhof empfangen. Bundesrätin Doris Leuthard (54) und SBB-Chef Andreas Meyer (56) bewunderten das Prunkstück.

Stadler-Rail-Chef Peter Spuhler (58) strahlte wie ein Maikäfer: «Ein toller Zug, perfektes Wetter, ein grosses Fest: Es könnte nicht schöner sein.» 

Ein letzer Kontrollblick: Stadler-Giruno in Bussnang.
Foto: Keystone

Erster Hochgeschwindigkeitszug aus der Schweiz

Der einstöckige Giruno, der im Fachbegriff EC 250 heisst, ist bis zu 400 Meter lang und bietet bis zu 810 Sitzplätze - rund 40 Prozent mehr als bisher. Die Züge sind mit WLAN und einem Mobilfunkverstärker ausgestattet. Der Zug erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 250 Stundenkilometern. Damit ist er der erste Hochgeschwindigkeitszug, der in der Schweiz gebaut wurde. 

Für Stadler Rail ist der Giruno von grosser strategischer Bedeutung. Beim Rennen, wer den Ost-West-Zug bauen darf, war Stadler Rail noch der kanadischen Firma Bombardier unterlegen. Die Ausschreibung der Gotthard-Züge gewann der Spuhler-Konzern aber 2014 im zweiten Anlauf.

Der Auftrag für die 29 Züge ist knapp eine Milliarde Franken wert. Zudem besteht die Option für 92 weitere Züge. Stadler hatte sich gegen Siemens, Alstom und Talgo durchgesetzt. 

Unisex-WCs und Pissoirs

Bis sie mit dem dem neuen Zug fahren können, müssen sich Bahnfans noch etwas gedulden. Der Giruno kommt erst Ende 2019 in den Verkehr und Basel mit Mailand (I) verbinden.

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Im Gegensatz zu den bisherigen Fernverkehrszügen der SBB verfügt der Giruno in beiden Klassen auch über Sitze in Reihenbestuhlung. Die Mehrzahl der Sitze ist jedoch weiterhin vis-à-vis angeordnet. 

Der EC 250 verfügt über Multifunktions- und Fahrradabteile. Rollstuhlfahrerplätze und behindertengerechte WCs sind in beiden Wagenklassen zu finden. Die übrigen Toilettenbereiche gliedern sich in je drei Kabinen: ein Unisex-WC, ein für Damen vorbehaltenes WC sowie eine Pissoir-Kabine. 

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