Das letzte Jahr war überschattet von Krisen – insbesondere bei den Kryptowährungen. Während der Bitcoin gegen Ende von 2021 noch fast 70'000 Dollar wert war, fiel der Wert 2022 unter die Grenze von 20'000 Dollar. Die Pleite der vormals grössten Krypto-Börse FTX und die Zinswende aufgrund der steigenden Inflation drückten ebenfalls mächtig auf den Kurs. Kritiker sprachen gar schon vom Ende des Krypto-Booms.
Doch in den letzten Tagen erholte sich der Bitcoin leicht. Erstmals seit August letzten Jahres übersteigt das bekannte Kryptogeld wieder die Marke von 20'000 Dollar.
Was hat zur Erholung geführt? Und wie geht es dieses Jahr mit den Kryptowährungen weiter? Blick gibt die Übersicht über die wichtigsten Fragen.
Wieso erholt sich der Bitcoin genau jetzt?
Die Marke 20'000 Dollar klingt erstmal nicht nach einem Meilenstein, wenn man weiss, in welchen Höhen die Kryptowährung einst gehandelt wurde. Dennoch hat die Pionierin der Krypto-Coins seit Anfang Jahr fast 25 Prozent zugelegt.
Dies liegt Experten zufolge hauptsächlich an deutlich mehr Optimismus auf den Märkten. Viele Anleger rechnen damit, dass die US-Notenbank Fed die Inflation in den Griff bekommt und daher ihren Leitzins 2023 deutlich langsamer als zuletzt anheben wird. Dies verhalf nicht nur den Börsen zu einem guten Start ins neue Jahr, sondern eben auch den Kryptowährungen.
Ein weiterer Grund ist, dass viele Anleger auf einen weiteren Kurszerfall des Bitcoins gesetzt haben. Nun sehen sie, dass sich der Kurs wohl eher in der Erholung befindet. Daher sind diese Anleger nun gezwungen, Bitcoins zu kaufen, um ihre Verluste auszugleichen. Dies stützt den Kurs der Kryptowährung zusätzlich.
Wie geht es mit dem Bitcoin 2023 weiter?
Dies bleibt schwierig abzuschätzen. Experten rechnen damit, dass die momentane Erholung der Krypto-Pionierin vor allem technische Gründe hat und daher eher als Strohfeuer zu verstehen ist. Private Anleger werden davon gewarnt, zu früh auf den Zug des steigenden Bitcoin-Kurses aufzuspringen.
Erst nachdem der Kurs die 25'000 Dollar wieder übersteigt, sehen die Experten den Bitcoin als endgültig über den Berg. Bis dahin kann alles passieren. Sowohl eine weitere Erholung liegt drin, aber eben auch ein erneutes Einbrechen des Kurses.
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Färbt der Kurssprung auf andere Kryptos ab?
Andere Kryptowährungen entwickelten sich unterschiedlich. Die dezentrale Kryptowährung Ethereum zum Beispiel legte einen ähnlichen Kurssprung hin wie der Bitcoin. Dies, nachdem der Kurs nach der FTX-Pleite im November deutlich eingebrochen war.
Bei anderen kleineren Kryptowährungen verlief die Entwicklung weniger gut. Gewisse konnten seit Anfang Jahr ebenfalls zwar etwas Boden gut machen. Andere stagnierten oder verloren an Wert.
Es ist also nach wie vor sehr schwierig abzuschätzen, wie sich die Kryptowährungen als Ganzes entwickeln werden. Von einem branchenübergreifenden Aufschwung zum Anfang des Jahres kann man aber definitiv nicht sprechen. (shq)