Bis zu 50 Prozent teurer
Federer-Firma On zieht Schweizern das Geld aus der Tasche

Schweiz-Zuschläge sind ein Ärgernis. Nicht erst seit gestern. Nun treibt es der Schuhhersteller On aber auf die Spitze.
Publiziert: 24.07.2022 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2022 um 16:28 Uhr
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Roger Federer präsentiert einen von ihm mitentwickelten Schuh.
Foto: PD

Dass Schweizerinnen und Schweizer für vieles immer wieder mehr bezahlen als die Nachbarn, das ist nicht neu – aber stets ein Riesenärger für Konsumentinnen und Konsumenten. Zehn Prozent kann man ja noch mit höheren Kosten hierzulande rechtfertigen. Aber über 50 Prozent mehr? Das ist happig.

Wer im Schweizer Onlineshop des Zürcher Schuhherstellers On Produkte kauft, zahlt bis zu 51 Prozent mehr als in der EU, in Grossbritannien oder in den USA. Das schreibt die «SonntagsZeitung». Sie hat auf den firmeneigenen Webshops die Preise von 19 verschiedenen Produkten für Frauen und Männer ausgewertet. Darunter Laufschuhe, Alltagsschuhe, Wanderschuhe, Kleider und Accessoires.

198 statt 270 Franken

Der Schweiz-Zuschlag beträgt je nach Produkt und Land zwischen 15 und 51 Prozent. So kostet der von Tennislegende und On-Aktionär Roger Federer (40) entwickelte Schuh «The Roger Pro» in der Schweiz 270 Franken. In Deutschland sind es umgerechnet 198 Franken! In Grossbritannien 197 und in den USA 194 Franken.

On liefert keine stichhaltige Begründung für die grossen Preisunterschiede. Von den Chefs will sich gegenüber der Zeitung niemand äussern. Eine Sprecherin sagt: «Die Preise von On sind von Land zu Land unterschiedlich. Höhere Löhne und Vertriebskosten in Schweizer Sportfachgeschäften führen zu höheren Preisen von Laufschuhen in der Schweiz. Auch bei On.» Das mag für den stationären Handel stimmen. Aber im Onlinehandel?

«Höhere Kaufkraft abschöpfen»

Nordal Cavadini, Detailhandels- und Konsumgüterexperte der Beratungsfirma Oliver Wyman, sagt der «SonntagsZeitung», es gehe offenbar «darum, die höhere Kaufkraft in der Schweiz abzuschöpfen». Ungefährlich ist diese Strategie nicht. Denn: «Das kann auf Dauer die Glaubwürdigkeit gegenüber den Konsumenten beeinträchtigen.» (pbe)

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