Gut ein Jahr ist es her. Der österreichische Möbelgigant XXXLutz hatte sich da bereits die Pfister Möbelhäuser und Interio in der Schweiz einverleibt, und eröffnete dann im August 2020 die ersten Filialen von Mömax.
Jetzt zeigt sich: Beim Schweizer Billig-Ableger der Österreicher – Slogan: «Ich hab neue Möbel. Und was hast du?» – passt einiges noch nicht zusammen. Im «Kassensturz» klagen Kundinnen und Kunden, Mömax liefere falsche Möbel, oder welche mit Mängeln oder mit beträchtlicher Verspätung. Das Schlimmste sei allerdings, so berichtet das Konsumentenmagazin, dass Mömax seine Kundschaft nicht über diese Lieferverzögerungen orientiere.
Kommt nicht, Einzelteile fehlen
Einmal geht es um eine Einbauküche für rund 19'000 Franken. Der Kunde wird im Dunkeln gelassen, wann geliefert wird: «Die Kommunikation ist tragisch – Mömax informiert seinen Kunden nicht.»
Eine Mömax-Kundin bekommt ein Bett statt nach zugesicherten sieben Wochen Lieferfrist erst nach 14 Wochen. Mit einer bösen Überraschung: Die Schrauben fehlen! Die Kundin steht dumm da, wie sie «Kassensturz» berichtet. Sie klagt: «Sieben weitere Wochen Warten auf die Nachlieferung von Bettschrauben!»
Mömax schiebt Probleme auf Corona
Und was sagt Mömax zu dem Lieferdebakel in der Schweiz? Die Lieferverzögerungen seien der Corona-Pandemie geschuldet. Dass Kundinnen und Kunden allerdings unzureichend über Verzögerungen informiert wurden, sei nicht akzeptabel.
Deshalb hätten sie Schritte zur Verbesserung ihres Kundenservices eingeleitet. «Wir überprüfen heute manuell, ob jeder Kunde die erforderlichen Informationen zu Lieferverzögerungen erhält», heisst es.
Andere machen es besser als Mömax
Wie Blick berichtete, fehlen auch bei Ikea Schweiz wegen der globalen Lieferprobleme Produkte. Um Kunden nicht wegen überlanger Lieferzeiten zu frustrieren oder gar zu verlieren, reduziert das schwedische Möbelhaus das Angebot. «Weil gewisse Komponenten, etwa für Küchen, fehlen, haben wir Produkte aus dem Verkauf genommen», sagt Ikea-Schweiz-Chefin Jessica Anderen (52) zu Blick.
Betroffen sind 1500 von insgesamt 10'000 Artikeln, die nun im Angebot fehlen. «Nur das, was die Kunden online oder im Laden sehen, können sie auch kaufen», sagt Anderen.
Daran könnten sich die Österreicher ein Beispiel nehmen. Denn Mömax ist hierzulande angetreten, um Ikea Kundinnen und Kunden abzujagen. Wenn es bei Mömax aber so weiter geht, haben die Schweden nichts zu befürchten.