Bettenkino-Betreiber über Fummel-Gefahr im Shoppi Tivoli
«Bei den Schweizern haben wir weniger Bedenken»

Bequem dürfte es schon werden im neuen Pathé-Kino im Shoppi Tivoli von Spreitenbach AG. Doch die Betten laden nicht nur zum gemütlichen Filmschauen ein.
Publiziert: 09.05.2019 um 13:59 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2019 um 14:10 Uhr
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Was für ein Soundsystem: der Sofa-Saal des neuen Pathés.
Foto: Facebook

«Die Zukunft kommt nach Spreiti!», jubelt die Kino-Betreiberin Pathé. Gleich neben dem Shoppi Tivoli, das im März durch Prügel-Halbstarke in den Schlagzeilen war (BLICK berichtete), eröffnet sie heute Donnerstag 10 neue Kinosäle. Sie bieten den Kunden unter anderem futuristisch klingende Einrichtungen wie eine Laser-Projektion oder ein neuartiges Dolby-Atmos-Soundsystem.

Den grössten Einfluss auf den Komfort der Kinogänger haben aber Betten. Gute alte Betten. Im Saal «VIP Lounge» stehen Bettsofas, von denen aus man heute um 17 Uhr den letzten Avengers-Film sehen kann. Und im Saal «Bed VIP» – dort gibts echte Betten – läuft um 18 Uhr der Film «Glam Girls – hinreissend verdorben». Kosten pro Eintritt: 49 Franken.

Decken und Finken

Da stellen sich zwei grosse Fragen. Erstens: Ist das nicht ein überrissener Preis? Nicht unbedingt, schliesslich darf man sich dann ohne Aufpreis mit Softgetränken, Snacks und Kaffee eindecken. 

Und zweitens: Wie verdorben wird es abseits der Leinwand zu und her gehen? Die Aufmerksamkeit während eines Films vor allem dem Nebenmann bzw. der Nebenfrau zu schenken, ist schliesslich ein Klassiker.

Für ein wenig Privatsphäre können sich die Fummel-Willigen unter eine Decke zurückziehen. «Im Betten-Saal stehen den Kunden zusätzlich zu den Kissen auch leichte Decken sowie Finken zur Verfügung», schreibt eine Pathé-Sprecherin auf Anfrage.

Sind Schweizer zu anständig für so was?

Grusig sollte das Ganze auch nicht werden: Die Betten würden nach jeder Vorstellung neu bezogen. Man arbeite hierfür mit einer Wäscherei zusammen. 

Und dann ist da noch die Frage, ob man rausfliegt, wenn man sich nicht voller Konzentration dem Film widmet und dabei erwischt wird: «Natürlich werden wir vor allem in der Anfangszeit äusserst sensibel darauf achten, dass sich unsere Gäste an die Regeln des Anstands halten», schreibt die Sprecherin. «Bei den Schweizern haben wir da aber weniger Bedenken.» (kst/nwa)

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