Darum gehts
US-Präsident Donald Trump (78) hat die Wirtschaftsbosse dieser Welt mit seinen Zoll-Androhungen in Aufregung versetzt. Die bereits schwächelnde Schweizer-Techindustrie würden solche Zölle hart treffen. Auch Bühler mit Sitz in Uzwil SG.
Das Ostschweizer Traditionsunternehmen erzielt rund 20 Prozent des Umsatzes in den USA. «Die USA haben zuerst Zölle gegen Mexiko angekündigt und dann doch nicht eingeführt. Diese ganzen Zolldiskussionen stellen für uns, unsere Kunden und Zulieferer eine Unsicherheit dar, die am Ende zu tieferen Investitionen führen können», sagt CEO Stefan Scheiber (59) zu Blick.
Bühler ist noch in der glücklichen Position, als grosser Konzern mit gut 12'300 Beschäftigten eigene Fabriken in den USA zu betreiben. «Wir bedienen den Grossteil des US-Marktes vor Ort. Deshalb hätten die US-Zölle für uns unmittelbar keine grossen Folgen. Die Situation kann aber auch für uns anspruchsvoll werden, wenn die EU und China mit Gegenzöllen reagieren», so der Bühler-Chef.
Bühler muss Kurzarbeit einführen
Genau das trat ein, als Trump in seiner ersten Amtszeit einen Zollkrieg vom Zaun gebrochen hatte, der die Schweizer Stahl- und Aluminiumindustrie bis heute trifft. «Das haben wir natürlich auch gespürt. Auch wenn unser Ansatz seit jeher ist, in den Weltregionen für die Regionen zu produzieren. Aber mit Zöllen werden die Produkte teurer», sagt Scheiber.
Die stockende Weltwirtschaft führte bei Bühler im vergangenen Jahr zu einem Umsatzrückgang von knapp zehn Prozent auf 2,8 Milliarden Franken. Trotzdem konnte das Unternehmen den Gewinn steigern – dank höherer Produktivität und der starken Marktposition der eigenen Produkte und Maschinen.
Der Schweizerische KMU Verband ist wegen der drohenden US-Zölle gegen Europa alarmiert. «Die derzeitigen Spannungen im internationalen Handel sind besorgniserregend», sagt Verbandschef Euplio Di Gregorio. Handelskonflikte zwischen grossen Wirtschaftsräumen wie der EU und den USA könnten erhebliche Auswirkungen auf globale Lieferketten und Handelsströme haben.
Mikro- und Kleinunternehmen sind oft nicht direkt in den Export involviert, jedoch in hohem Masse auf den Import von Rohstoffen, Vorprodukten und Waren angewiesen. Deshalb «könnten Zollerhöhungen und protektionistische Massnahmen weitreichende Folgen haben», führt Di Gregorio aus. Beispielsweise in Form von steigenden Kosten und logistischen Herausforderungen. Zudem könnten die Zolldiskussionen die wirtschaftliche Unsicherheit verstärken und so Investitionen sowie Konsum zurückgehen.
Eine präzise Prognose über mögliche Auswirkungen der Zölle ist derzeit aber noch schwierig. Diese würden massgeblich von der Art und dem Umfang der Massnahmen abhängen.
Den KMU blühen schwierige Zeiten: Helfen könne vor allem eine Diversifizierung der Lieferketten, weitere Kostenoptimierungen und Effizienzsteigerungen sowie Kooperation und Vernetzung innerhalb der Branche.
Der Schweizerische KMU Verband ist wegen der drohenden US-Zölle gegen Europa alarmiert. «Die derzeitigen Spannungen im internationalen Handel sind besorgniserregend», sagt Verbandschef Euplio Di Gregorio. Handelskonflikte zwischen grossen Wirtschaftsräumen wie der EU und den USA könnten erhebliche Auswirkungen auf globale Lieferketten und Handelsströme haben.
Mikro- und Kleinunternehmen sind oft nicht direkt in den Export involviert, jedoch in hohem Masse auf den Import von Rohstoffen, Vorprodukten und Waren angewiesen. Deshalb «könnten Zollerhöhungen und protektionistische Massnahmen weitreichende Folgen haben», führt Di Gregorio aus. Beispielsweise in Form von steigenden Kosten und logistischen Herausforderungen. Zudem könnten die Zolldiskussionen die wirtschaftliche Unsicherheit verstärken und so Investitionen sowie Konsum zurückgehen.
Eine präzise Prognose über mögliche Auswirkungen der Zölle ist derzeit aber noch schwierig. Diese würden massgeblich von der Art und dem Umfang der Massnahmen abhängen.
Den KMU blühen schwierige Zeiten: Helfen könne vor allem eine Diversifizierung der Lieferketten, weitere Kostenoptimierungen und Effizienzsteigerungen sowie Kooperation und Vernetzung innerhalb der Branche.
Die derzeitige Entwicklung in der schwächelnden Industrie in Europa hinterlässt beim Schweizer Familienbetrieb dennoch Spuren. «Wir mussten aufgrund der rückläufigen Auftragslage und der tieferen Auslastung in den Fabriken in mehreren Werken in der EU Kurzarbeit einführen. Auch in der Schweiz gilt für einen Teil der Produktion in den nächsten Wochen Kurzarbeit», so Scheiber. Bühler beschäftigt hierzulande rund 2500 Angestellte und 300 Auszubildende.
«Europa muss weg von dieser Bürokratie»
In den USA will Trump gemeinsam mit Tesla-Boss Elon Musk (53) die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft verbessern. Damit droht Europa an Wettbewerbsfähigkeit einzubüssen. «Wir haben in Europa und der Schweiz hervorragende Produktionsfirmen. Doch die bürokratischen Auflagen in den letzten Jahren sind immer weiter gewachsen», sagt Scheiber. Er zählt auf: Lieferkettengesetz, Reporting im Bereich Nachhaltigkeit oder der hoch regulierte Arbeitsmarkt in Deutschland. «Wir dürfen uns in der Flut an Regulierungen nicht aufreiben lassen. Jetzt ist es wichtig, dass Europa Wege weg von dieser Bürokratie findet, sodass sich die Unternehmen voll auf Innovationen, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren können.»
Für das Exportland Schweiz wünscht sich Scheiber zudem ein geregeltes Verhältnis zur EU und mehr Freihandelsabkommen. Der Bühler-Chef glaubt an den Ostschweizer Industriestandort: «Wir haben uns immer angepasst. Der Werkplatz Schweiz steht nicht zur Diskussion.»