Die Credit Suisse (CS) hat im Fall Iqbal Khan (45) eingelenkt. Laut eines Berichts der «NZZ am Sonntag» hat sich die Grossbank in der Affäre um die Beschattung von Khan, damals Chef der internationalen Vermögensverwaltung, und Personalchef Peter Goerke mit allen Parteien in einer aussergerichtlichen Vereinbarung geeinigt.
Simone Meier, Sprecherin der CS, bestätigt in der Zeitung: «Die Parteien haben sich auf eine Beendigung der hängigen Strafverfahren geeinigt. Die Sache ist somit abgeschlossen.» Wie viele Personen an der Einigung beteiligt sind und ob Entschädigungen bezahlt werden, ist nicht bekannt.
Khan – der Shootingstar des Paradeplatzes
Die Parteien sollen sich unter Konventionalstrafe zum Schweigen verpflichtet haben. Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft bestätigte die Beilegung des Verfahrens ebenfalls. Wegen der im Herbst 2019 bekannt gewordenen Beschattungsaffäre musste der damalige CS-Konzernchef Tidjane Thiam (58) gehen; sein Nachfolger wurde Thomas Gottstein (57). Iqbal Khan wechselte zur Grossbank UBS.
Sein Lebenslauf ist beachtlich. Im Oktober 2015 wurde Khan Chef der internationalen Vermögensverwaltung bei der Credit Suisse – und in wenigen Jahren verdreifachte sich der Gewinn der Division von 0,7 auf 2,1 Milliarden Franken. Das machte Khan zum Shootingstar des Paradeplatzes. Der Junge aus Dübendorf ZH, der erst im Alter von zwölf Jahren aus Pakistan in die Schweiz gekommen war, wurde zum begehrtesten Banker des Landes. Sein spektakulärer Wechsel zur UBS, der in die Beschattungsaffäre mündete, machte ihn dann gar über die Landesgrenzen hinaus bekannt. (nim)