Italiener weg, Asiaten weg, bleiben nur noch die Schweizer Touristen, um die Kassen im beliebten Outlet Foxtown in Mendrisio TI zum Klingeln zu bringen. Allerdings auch nicht mehr so laut wie früher. Belief sich der Umsatz vor Corona auf über 300 Millionen Franken, so ist er während der Pandemie um einen Fünftel gesunken. Ohne Schweizer wäre der Umsatz noch viel stärker eingebrochen, wie die «NZZ» schreibt.
Der Grund: Ausländische Gäste blieben dem Tessin fern – und fehlten damit auch als kaufkräftige Konsumenten in den Geschäften. Coronabedingt verbrachten dagegen viele Schweizer Touristen die Ferien in den letzten beiden Sommern im Tessin. Davon profitierten nicht nur Restaurants und Hotels, sondern eben auch das gerade bei Deutschschweizern beliebte Outlet Foxtown.
Asiaten und Russen fehlen
Konkret: Kam vor Corona rund ein Viertel der Kunden aus Italien, sind es nun noch gerade 15 Prozent, wie der Foxtown-Besitzer Silvio Tarchini (78) zur «NZZ» sagt. Asiatische und russische Kunden sieht man im Foxtown praktisch gar nicht mehr einkaufen. Der Grund sind die Corona-Beschränkungen in Asien sowie der Krieg in der Ukraine.
«Die Schweizer Kundschaft hält uns seit der Pandemie über Wasser», sagt Tarchini. Vor Corona machten die Schweizer 42 Prozent der Foxtown-Kundschaft aus. Nun sind es sogar über zwei Drittel. Vor allem die Deutschschweizer, aber auch die Tessiner gehören zur treuen Stammklientel.
Interessant: Foxtown spürt die Konkurrenz durch das Onlineshopping weniger als gewöhnliche Warenhäuser. Der Grund dürfte in den günstigeren Preisen für Markenartikel liegen – selbst im Vergleich zum Internet. Das mit Abstand grösste Outlet-Center der Schweiz beherbergt auf einer Fläche von 37'000 Quadratmetern an die 200 Geschäfte.