Rasch über die Grenze, und schon kostet der Wocheneinkauf einen Drittel weniger. Jahrelang kauften Schweizerinnen und Schweizer oft und billig in Deutschland oder Frankreich ein. Das Corona-Regime an der Grenze brachte den Einkaufstourismus aber abrupt zum Erliegen.
Jetzt wäre der Einkauf ennet der Grenze wieder problemlos möglich. Aber die Schweizer gehen nur zögerlich. Hohe Spritpreise und stärkere Preisanstiege in Deutschland dürften Gründe dafür sein. Händler in Konstanz klagen über ausbleibende Schweizer, tiefere Umsätze und fordern darum Hilfe von der Gemeinde und Stadtverwaltung.
Werbung, um weiter anzukurbeln
Nur wenige Kilometer westlich vom Einkaufstouristen-Mekka Konstanz liegt das Städtchen Singen, rund 30 Autominuten von Schaffhausen entfernt. Panik unter den Ladenbesitzern? Fehlanzeige!
Gegenüber dem «Südkurier» zeigt sich ein Modehaus-Betreiber zuversichtlich: «Seit April geht es wieder bergauf.» Auf Vor-Corona-Niveau sei die Frequenz von Schweizer Kunden zwar noch nicht. Er will in der Schweiz Werbung schalten, um den Einkaufstourismus weiter ankurbeln.
Onlineshopping macht stationären Mühe
Beim lokalen Einzelhandelsverband und dem Standortmarketing-Verein in Singen spricht man zwar von weniger Frequenz, aber die Schweizer Kunden kämen immer häufiger wieder. Nicht nur Corona, sondern auch der Trend zum Onlineshopping würden es dem stationären Handel erschweren, Schweizer in die Läden zu bringen.
In Singen bleibt man trotzdem zuversichtlich: Es würden wieder mehr Schweizer kommen, sagt auch ein Sportladen-Besitzer. Vielleicht dauere es einfach noch ein bisschen. (gif)