Dicke Post für die Rentnerinnen und Rentner des gelben Riesen. Ende September erreichte die ehemaligen Angestellten der Post ein Brief mit der Überschrift: «Aufhebung Personalgutscheine für Rentnerinnen und Rentner».
Konkret geht es um zwei Gutscheine im Wert von je 100 Franken, welche es jedes Jahr zusätzlich zur Rente gab. Für viele ein «netter Zustupf», wie es aus Rentnerkreisen heisst. Mit den Gutscheinen kann man etwa ÖV-Abos bezahlen oder im Postshop einkaufen. Auch die Umwandlung in Reka-Checks ist möglich.
Doch damit ist ab nächstem Jahr Schluss. Und dementsprechend gross ist die Empörung. Der Tenor: «Zuunterst wird gespart», während an der Spitze fast Millionensaläre bezahlt werden.
3,5 Millionen Franken eingespart
Die Personalgutscheine im Wert von 200 Franken erfreuen sich grosser Beliebtheit. Die rund 20'000 berechtigten Rentnerinnen und Rentner hätten rund 90 Prozent der Gutscheine eingelöst, heisst es bei der Post auf Anfrage von Blick: «Der jährliche Aufwand belief sich für die Post auf rund 3,5 Millionen Franken.»
Wie die Post im Brief an die Pensionierten weiter schreibt, will sie Vergünstigungen «künftig vor allem für die aktiven Mitarbeitenden einsetzen». Die Aktiven bekommen weiterhin Gutscheine, für die Ehemaligen bleibt nichts mehr übrig, denn die Post muss sparen. Oder wie es im Schreiben heisst: Sie will «diese einmalige schweizerische Institution für die Zukunft sichern».
Süsse Wiedergutmachung
Dabei schauen die Rentner coronabedingt doppelt in die Röhre: Die beliebten jährlichen Anlässe für Pensionierte mussten in diesem und im vergangenen Jahr ausfallen. Auf diese Anlässe will die Post künftig vermehrt setzen und lässt dafür pro Jahr eine halbe Million Franken springen.
Das heisst: Ab 2022 wendet die Post pro Person und Essen 60 Franken auf, das sind 10 Franken mehr als bisher. Immerhin: Als Entschädigung für die ausgefallenen Treffen gab es in diesem Jahr eine kleine süsse Wiedergutmachung von der Confiserie Bachmann in Luzern. Kostenpunkt: eine Viertelmillion Franken.