Graubünden hat sich schwergetan mit der Entscheidung, ob man die Beizen am Freitag wieder öffnen soll. «Die Entscheidung ist den Bündner Gastronomen nicht leicht gefallen. Es gab offenbar harte Diskussionen. Aber macht es Sinn, wieder zu öffnen am Freitag, wenn es dann heisst, um 19 Uhr ist schon wieder Feierabend?», sagt Regierungsrat Marcus Caduff an der Pressekonferenz in Chur?
Das Ziel ist: «Zwischen Weihnachten und Neujahr wollen wir einigermassen normale Tage gewährleisten können. Natürlich immer unter Einhaltung der Schutzmassnahmen. Eine Garantie gibt es aber nicht, das haben wir in den vergangenen Monaten gelernt», sagt Caduff.
«Lösen das Problem nicht»
Aber: «Geschlossene Skigebiete lösen das Problem der vollen Notfallstationen nicht», hiess es. Denn: «Die Touristen kommen trotzdem in die Dörfer. Dann gehen sie einfach schlitteln, das kann auch zu schweren Unfällen führen», so Caduff.
Oder sie gehen mit den Ski abseits der Piste. «Wenn es dann einen Unfall gibt, liegen sie auch auf der Intensivstation. Das bringt also nichts. Deshalb der Appell der Regierung: Nehmt alle Rücksicht aufeinander, das ist sehr wichtig. Wir haben sehr viel in die Schutzkonzepte investiert. Das zahlt sich nun aus», sagt Caduff weiter.
Hauptsache frische Luft
Es gehe Graubünden auch nicht darum, das Berggebiet gegen die Städte auszuspielen. «Wichtig ist, dass sich die Menschen an der frischen Luft bewegen können. Das tut uns allen gut. Wichtig ist, dass wir diese Tage mit etwas Vernunft geniessen. Dazu gehört auch, dass wir uns mit Vernunft auf der Piste bewegen», so Regierungsrat Caduff.
Der Lockdown in der Gastrobranche trifft auch die Restaurants in die Skigebieten. Die Skigebiete selbst bleiben bis auf Weiteres offen. Ausnahmen vom Beizen-Lockdown bestehen für Take-Away-Betriebe, Hauslieferungen, Kantinen und Hotelrestaurants für Hotelgäste.
Kinos und Theater bleiben zu
Das Anfang Dezember geschnürte Gesamtkonzept berührt neben der Gastrobranche die Kultur, die Freizeit, den Sport und die Schulen. Die Maskenpflicht an den Schulen bleibt, sportliche Aktivitäten mit mehr als zehn Personen sind untersagt.
Nach wie vor geschlossen sind Orte der Unterhaltung wie Kinos, Theater, Museen. Zudem bleiben jegliche Aktivitäten mit über zehn Personen verboten, sei es auf privatem oder öffentlichem Grund.