Kaum Entspannung bei den Lebensmittelpreisen: Im Vergleich zum Vorjahr sanken sie um gerade mal 0,4 Prozent. In den letzten drei Jahren sind Nahrungsmittel aber durchschnittlich um satte 6,7 Prozent teurer geworden, wie der neue Comparis-Konsumentenpreisindex zeigt.
Auffallend ist dabei, wie unterschiedlich sich die Preise der einzelnen Produkte entwickelt haben: Bis zu 29 Prozent zugelegt haben die Preise für Margarine, Speisefette und -öle und Zucker. Demgegenüber sind Früchte, Gemüse, Kartoffeln und Pilze nur leicht teurer geworden.
Lebensmittel stellen hohen Anteil am Budget dar
Die Gründe für die gestiegenen Preise seien vielfältig, sagt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert. «Zum einen gibt es höhere Kosten in der Produktion, wie etwa durch gestiegene Energiepreise. Daneben sind schlechte Ernteergebnisse für die Preisexplosion verantwortlich, beispielsweise durch zunehmende Wetterextreme.»
Das Problem ist klar: Wenn die Preise für Lebensmittel steigen, spüren wir das besonders stark im Portemonnaie. «Da Lebensmittel gut ein Zehntel am Konsumbudget ausmachen, werden Preisvergleiche umso bedeutsamer», so Renkert.
Strom um 18 Prozent teurer als 2023
Auch andere Alltagsgüter werden immer teurer in der Schweiz. Insgesamt lagen die Preise im Juni 2024 laut Comparis um 1,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das ist gleich hoch wie die offizielle Jahresteuerung des Bundesamtes für Statistik.
Comparis betrachtet für den Vergleich ausschliesslich die Entwicklung von regelmässig konsumierten Gütern wie zum Beispiel Lebensmitteln, Medikamenten oder Kleidung.
Im Vergleich zum Vorjahr am stärksten stieg der Preis für Elektrizität mit 17,8 Prozent. Eine starke Teuerung gab es auch beim Zucker. Er wurde 11 Prozent teurer. Postdienste (8,7 Prozent), Pauschalreisen (6,3 Prozent) und Margarine und Speisefette (5,5 Prozent) legten ebenfalls deutlich zu.
Elektrogeräte und Spielzeug wurde billiger
Doch nicht alles wurde letztes Jahr teurer: Vor 12 Monaten bezahlten Konsumentinnen und Konsumenten für kleine elektrische Haushaltsgeräte 6,2 Prozent mehr als im Juni 2024.
Am zweitstärksten vergünstigten sich die Preise von Spiel- und Hobbywaren, sie lagen 4,8 Prozent tiefer als noch im Juni 2023. Frauenschuhe wurde um 4,5 Prozent billiger.
Im internationalen Vergleich ist die Teuerung in der Schweiz weiterhin gering. So stiegen die Preise in der Eurozone im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent.