Banker pafften sie für 115 Franken
Gefälschte kubanische Zigarren in Zürcher Promi-Bar

Das Tao's im Zürcher Bankenviertel soll gefälschte Zigarren verkauft haben. Die sind zwei Experten aufgefallen, die auf einen Hinweis hin die Raucherlounge besucht haben. Das Restaurant hat die Zigarren aus dem Sortiment genommen, gibt einem Mitarbeiter die Schuld.
Publiziert: 12.10.2024 um 18:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2024 um 18:39 Uhr
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Das Tao's bei der Zürcher Bahnhofstrasse ist bei Bankern beliebt.
Foto: PD

Auf einen Blick

  • Cohiba-Fälschungen für 115 Franken pro Stück im Humidor
  • Tester entlarvten Zigarren als plumpe Fälschungen
  • Tao's hat die Zigarren sofort aus dem Sortiment genommen
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Das Tao's beim Zürcher Paradeplatz ist eines der bekanntesten und angesagtesten Lokale Zürichs. Spätestens seit Heidi Klum (51) und die Zwillinge Bill und Tom Kaulitz (35) dort eine rauschende Geburtstagsparty gefeiert haben, ist das Luxus-Lokal auch über die Region hinaus bekannt. Viele Banker der nahen Bahnhofstrasse verkehren im Tao's. Trinken zum Feierabend ein feines Glas Wein und gönnen sich in der Raucherlounge eine gute Zigarre.

Wie das Finanzportal «Finews» berichtet, sollen den Gästen dort auch gefälschte kubanische Zigarren angeboten worden sein. Für 115 Franken das Stück lagen Cohiba-Fälschungen im Humidor. Ein happiger Vorwurf, den das Portal nach einer aufwendigen Recherche in Zusammenarbeit mit dem renommierten Fachmagazin «Cigar», erhebt. Zwei Tester haben das Tao's besucht, nachdem sie Hinweise erhalten haben, dass dort Fälschungen der kubanischen Premium-Marke angeboten werden. Eine der besagten Zigarren haben sie vor Ort geraucht. Und eine andere später genauer untersucht.

Reichlich plumpe Fälschung

Schnell war den Testern klar, dass es sich um Fälschungen handelt. Und nicht um Cohiba Siglo VI, als die sich verkauft wurden. «Kubanische Zigarren zeichnen sich im Allgemeinen durch einen vollmundigen Geschmack aus, der gekonnt zwischen bitteren und süssen Noten ausbalanciert ist. Die Raucherin oder der Raucher kann sich auf ein Wechselspiel von Kakao, etwas Schokolade und Honig, sowie, auf der bitteren Seite, Kaffee und Tannin freuen», heisst es im Artikel.

Nicht so beim gerauchten Exemplar. «Sensorisch, also was die Aromatik des Raucherlebnisses anbelangt, drängte sich schon beim ersten Zug der Verdacht auf, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht», schreiben die Tester. Später entlarven sie die Banderole der Zigarre also reichlich plumpe Fälschung. Originale weisen Hologramme, Relief-Strukturen und andere, spezielle Schriftarten auf. Ihr Fazit: «Unmöglich kann ein solches Produkt aus der streng kontrollierten Produktion des Markeninhabers, der kubanischen Habanos SA, stammen.»

«Leichtgläubige und naiv gehandelt»

Was sagt das Tao's zum Befund der Zigarre-Experten? Man werde «Vorwurf überprüfen lassen». Die Zigarren habe man sofort aus dem Sortiment genommen. Wie lange die Zigarren angeboten waren, sagt das Nobel-Restaurant nicht. Betont gegenüber «Finews» aber, dass nur weniger Exemplare verkauft worden seien. Ein Mitarbeiter habe beim Einkauf «leichtgläubig und naiv gehandelt». Und: «Wir können versichern, dass alle anderen Produkte, die wir anbieten, von renommierten Händlern gekauft werden.»

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