Bank-Insider berichten
CS will Zugang zu Mitarbeiter-Handys

Diese Anweisung sorgt für Ärger bei den Angestellten der Credit Suisse. Ihr Arbeitgeber will künftig Zugang zu den Mobiltelefonen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Publiziert: 13.12.2021 um 11:32 Uhr
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Die Credit Suisse will die Handys ihrer Angestellten einsehen, falls sie diese benutzen, um mit Kunden oder Kollegen zu kommunizieren.
Foto: imago/wolterfoto

Die Credit Suisse verlangt von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offenbar Zugang zu deren Mobiltelefonen, falls sie diese für die Kommunikation mit Kunden oder Kollegen einsetzen. Die neue Politik habe für Verärgerung innerhalb der Grossbank geführt, schreibt die «Financial Times» am Wochenende unter Berufung auf Bank-Insider.

Einige CS-Angestellte hätten auch infrage gestellt, ob eine solche Politik überhaupt durchsetzbar sei. Die CS stellt ihren Mitarbeitenden laut der «Financial Times» nämlich keine Firmen-Handys zur Verfügung, sondern offeriert ihnen einen Rabatt bei zugelassenen Telekom-Anbietern. Gemäss der Richtlinien könne die Bank auf jedes Telefon unter dem Firmenplan zugreifen und es überprüfen. Die CS wollte den Artikel gegenüber der «Financial Times» nicht kommentieren.

Das Thema Überwachung ist bei Credit Suisse eh schon ein heisses Eisen. Die publik gewordene Bespitzelungsaffäre im Jahr 2019 führte zum Rücktritt des damaligen CEO Tidjane Thiam (59).

Auch aktuell steht die CS wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Verwaltungsratspräsident António Horta-Osório (57) verstiess gegen die Schweizer Quarantänebestimmungen. Die Nachricht schlug weltweit hohe Wellen. Die CS will sich nicht weiter zum Fall äussern.

Schwierige Bedingungen für Regeltreue

Laut der CS-Richtlinie könne auch eine «logistische Kommunikation» – wie etwa die Vereinbarung eines Treffens mit einem Kunden – über ein nicht von der Bank genehmigtes Telefon dieses zum Gegenstand einer Überprüfung machen, so die FT weiter. Die Bank erwarte von ihren Mitarbeitenden des weiteren, dass sie potenziell relevante Nachrichten nicht löschten. Die CS habe nun ihren Angestellten eine Frist gesetzt, um die Richtlinien anzuerkennen.

Die Richtlinien dürften laut der FT auch die Besorgnis in der Branche über potenzielle Compliance-Probleme widerspiegeln. Die pandemiebedingte Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice habe die Herausforderung noch grösser gemacht, die Regeltreue von Unternehmen einzuhalten und zu kontrollieren.

So hätten etwa die JPMorgan-Mitarbeitenden auf ihren Arbeitstelefonen eine Messaging- und Telefonie-App installiert, die alle Anrufe aufzeichne. (cny)

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