Viele Jugendliche starten heute, Montag, in ihre Lehrausbildung. In weniger als zwei Wochen erscheint dann der erste grössere Lohn auf ihrem Konto. Auch wenn der Betrag eher klein ausfällt, für 14- bis 16-Jährige ist das ein rechter Batzen. Umso wichtiger, dass Mama und Papa ihre Kinder früh begleiten.
«Im Idealfall haben Eltern schon beim Sackgeld über das Thema Geld gesprochen», erklärt Philipp Frei (40), Geschäftsführer des Dachverbandes Budgetberatung Schweiz. Die Organisation dient als unabhängige Anlaufstelle auf Fragen rund um das private Budget. «Vom Sackgeld zum Lehrlingslohn ist aber ein grosser Sprung.» Darum sei es wichtig, sich einmal zusammen hinzusetzen und eine kleine Planung aufzustellen, so Frei. Budgetberatung Schweiz liefert dazu drei Beispiele.
Abgabe zu Hause als Reibungspunkt
Zentral: «Grössere Ausgabepunkte, welche nur selten aufkommen, müssen berücksichtigt werden – beispielsweise der Kauf einer neuen Jacke fürs Snowboarden», meint Philipp Frei. Und dann sollte vor allem transparent über das Budget gesprochen werden.
Denn der grösste Reibungspunkt sei oft die Höhe der Abgabe an die Eltern. «Der Lohn gehört grundsätzlich den Lernenden. Darum muss man eine gegenseitige Einigung treffen», sagt Frei. Während des ersten und zweiten Lehrjahres empfiehlt Budgetberatung Schweiz nur kleinere Abgaben. Vor allem, weil die Jugendlichen schon eigene Kosten übernehmen. In den Beispielen der Budgetberatung bleiben am Ende nur Beträge zwischen 0 und 60 Franken übrig. Höher sollte die Abgabe nicht unbedingt sein.
Freiraum ist wichtig
Weiter streicht Frei heraus, dass Jugendliche einen fixen Sparbetrag festlegen sollten. «Wer einfach das spart, was am Ende des Monats übrig bleibt, spart meistens nichts.» Investitionen in die Säule 3a sieht er aber noch als zu früh. «Der Hauskauf oder die Pensionierung ist für 15-Jährige noch weit entfernt. Besser spart man für ein kurzfristiges Ziel, wie die Fahrprüfung, ein Auto oder den Auszug von zu Hause.»
Für die Eltern gilt: Begleiten, aber Freiraum gewähren. Lernende müssen ihre eigenen Erfahrungen machen, auch wenn einmal ein kleiner Fehleinkauf dabei ist. Es handelt sich ja noch nicht um riesige Beträge, so Frei. «Die Eltern bleiben aber sowieso die wichtigsten Auskunftspersonen über Finanzen, bis Kinder 30 Jahre alt sind.» Ein früher Start schadet aber bestimmt nicht.