BAG-Direktorin Anne Lévy (50) gehört in der Corona-Krise zu den meistbeachteten öffentlichen Personen der Schweiz. Seit der Bundesrat die Zertifikatspflicht am Mittwoch beschlossen hat, steht sie bei Impfgegnern im Kreuzfeuer der Kritik.
Nun hat Lévy in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF Stellung genommen – und macht Hoffnung auf ein baldiges Ende der Zertifikatspflicht. Denn Beispiele aus anderen Ländern zeigten, dass eine höhere Impfquote zu weniger Neuinfektionen führten. In der Schweiz seien diese momentan auf einem konstant zu hohen Niveau, so Lévy.
Impfen sich mehr, fällt die Zertifikatspflicht
In anderen Worten: Schafft es die Schweiz, die Impfkampagne in den kommenden Wochen entscheidend voranzutreiben, könnte das Vorzeigen eines Corona-Zertifikats im Innern von Restaurants, von Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie an Veranstaltungen in Innenräumen schnell wieder der Vergangenheit angehören.
«Sinken die Zahlen, wird die Zertifikatspflicht aufgehoben», sagt Lévy. Denn so könne die Belastung des Gesundheitssystem wieder reduziert werden. Die Impfkampagne will das BAG mit Impfbussen vorwärts treiben. Diese sollen in den kommenden Wochen in Dörfer fahren, um dort Leute zur Impfung zu überzeugen.
2G momentan kein Thema
Nichts wissen will Lévy dagegen von einem Wechsel der momentanen 3G-Strategie auf 2G. Das heisst: Ein Zertifikat würde es nur noch für Geimpfte und Genesene geben.
Auch eine weitere Ausweitung der Zertifikatspflicht ist momentan nicht im Gespräch. Darum bleibe aber ein Fallen der Maskenpflicht, zum Beispiel im öffentlichen Verkehr, unwahrscheinlich. Ein gewisser Schutz müsse auch ohne Zertifikat bestehen bleiben – dafür eigne sich die Hygienemaske bestens. (ste)