Sei es auf dem Weihnachtsmarkt als auch beim Restaurantbesuch: Mit dem Handy bezahlen oder mit Karte läuft der Rechnungsbegleichung mit Bargeld den Rang ab. Besonders in der Schweiz.
Laut einem 15-Länder-Vergleich der Unternehmensberatung Strategy& bevorzugen nur noch 35 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer Bargeld als Zahlungsmittel. Der Rest zahlt lieber per Karte oder App.
Damit sind die Schweizerinnen und Schweizer etwas technologieaffiner als der europäische Schnitt – gemäss diesem bevorzugen 37 Prozent noch Cash. In Dänemark sind es bloss noch 17 Prozent, in Deutschland hingegen immer noch mehr als die Hälfte.
Auch die Bereitschaft, eine Bankverbindung bei Fintech-Startups oder den Bezahldiensten von Technologiekonzernen wie Apple und Google zu eröffnen, liegt in der Schweiz bei eher hohen 48 Prozent. In Österreich erreicht der Wert 39 Prozent, in Deutschland 27 Prozent.
Lieber mit dem Handy zahlen
Mittlerweile gibt es laut der diesjährigen Banking-Erhebung der Unternehmensberater bereits eine gar nicht mehr so kleine Minderheit in Europa, die regelmässig ohne Geldbeutel zum Einkaufen geht und lieber per Handy zahlt: Im Schnitt der 15 Länder war es ein gutes Fünftel (21 Prozent).
Die Berater befragten im September und Oktober insgesamt 5750 Menschen in Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Polen, den Niederlanden, Belgien, Schweden, Österreich, der Schweiz, Dänemark, Finnland, Irland und der Türkei. Strategy& ist Teil der internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC.
SNB hält am Bargeld fest
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekannte sich jedoch erst kürzlich wieder zum Bargeld. Trotz der Zunahme elektronischer Zahlungsmittel geht die SNB davon aus, dass Bargeld bei den Leuten beliebt bleibt. «Ich bin überzeugt, dass Bargeld noch lange bestehen wird», sagt SNB-Vizedirektor Martin Schlegel am Dienstag in einer Rede anlässlich des Forums für Finanzstabilität in Liechtenstein.
Gleichzeitig räumt er aber ein, dass im Alltag andere Zahlungsmittel wie Debitkarten, Kreditkarten und Bezahl-Apps immer beliebter werden und die Verwendung von Bargeld rückläufig ist. Bargeld habe aber trotz einiger Nachteile auch Vorteile gegenüber dem digitalen Zahlungsverkehr.
Wahlfreiheit von hoher Bedeutung
Erstens, so Schlegel, erlaube Bargeld einen einfachen und verständlichen Umgang mit Geld. «Mit Münzen und Noten hat man seine Ausgaben sprichwörtlich im Griff», so Schlegel prägnant. Zweitens erforderten Münzen und Noten weder ein Konto noch ein Mobiltelefon noch digitale Affinität. Drittens bedinge Bargeld keine Weitergabe von persönlichen Daten.
Die SNB will somit dafür sorgen, dass auch in Zukunft die Wahlfreiheit des Zahlungsmittels bestehen bleibt. (SDA/uro)
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