Nein, das ist definitiv keine Massnahme gegen den Overtourismus. Sondern eher das clevere Ausnützen einer guten Gelegenheit. Kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris werden die Eintrittspreise für den Eiffelturm um 20 Prozent erhöht. Die von der Betreibergesellschaft des Pariser Wahrzeichens bereits angekündigte Erhöhung gilt ab dem 17. Juni, berichtete die Zeitung «Le Parisien».
Für einen Erwachsenen kostet die Fahrt mit dem Aufzug bis oben auf den Eiffelturm dann 35.30 Euro statt bisher 29.40 Euro. Wer über die Stufen bis auf die zweite Etage des Eiffelturms klettern will, muss statt 10 Euro bald 14.20 Euro zahlen. Die Preiserhöhung wird mit hohen Verlusten der Betreibergesellschaft während der Corona-Krise begründet sowie mit erhöhtem Aufwand für den Unterhalt des inzwischen 135 Jahre alten Bauwerks.
6 Millionen Besucher pro Jahr
2023 lockte der Eiffelturm 6,3 Millionen Besucher an, acht Prozent mehr, als im noch von der Corona-Krise beeinträchtigten Vorjahr. Deutsche stellen dabei die grösste Gruppe der Eiffelturm-Besucher aus dem europäischen Ausland. Wegen ausbleibender Touristen verbuchte der Eiffelturm während der Pandemie Verluste von über 100 Millionen Euro, die die Stadt Paris nur teilweise übernahm.
Zusatzkosten kamen auf die Betreiber auch beim inzwischen 21. Anstrich des Turms zu, da beim Entfernen alter Farbschichten giftiges Blei entdeckt wurde. Dabei ist der Anstrich der Sehenswürdigkeit, die die Pariser auch liebevoll «dame de fer» («Dame aus Eisen») nennen, ohnehin ein Kraftakt. 60 Tonnen Farbe müssen auf den Turm aufgetragen werden.
Kräftige Preisaufschläge für Hotels
Während die erhöhten Eintrittspreise für den Eiffelturm auch nach den Olympischen Spielen (26. Juli bis 11. August) in diesem Sommer weiter gelten, greifen andere Preiserhöhungen in Paris nur vorübergehend. Erwartungsgemäss gibt es kräftige Preisaufschläge in Hotels und bei Privatquartieren. Ausserdem erhöhen die Pariser Verkehrsbetriebe während der Zeit der Spiele die Preise für Metro- und Bustickets. Die vielfach kritisierte Massnahme soll helfen, Zusatzkosten für ein erweitertes Angebot aufzufangen. Auf Druck der Beschäftigten zahlen die Verkehrsbetriebe für die Arbeit während der Spiele auch eine Prämie, die finanziert werden muss.