Die Nachricht ist gut versteckt im Newsletter von Philip Morris. «Wir möchten Sie darüber informieren, dass Iqos und Heets aufgrund einer bedauerlichen Entscheidung von Denner und Migrolino derzeit nicht in deren Verkaufsstellen verfügbar sind.»
Das heisst im Klartext: Die beiden Händler haben den Hoffnungsträger des Philip-Morris-Konzerns ausgelistet. Hintergrund ist ein Tauziehen um Preise. Die Zeitungen von CH Media berichten über den Fall.
Iqos ist eine elektronische Zigarette. Ein Dampfer. Das Produkt erhitzt den Tabak auf 300 Grad, verbrennt ihn aber nicht. Es gibt kein Rauch und keine Asche. Nur Dampf und Daten. Ein Chip speichert Details zu Gerätenutzung, Batterieverbrauch und Puffanzahl.
Einigung mit Denner
Für den Vertrieb des Produkts setzt Philip Morris auf eigene Stores im Apple-Look. Kioske und Retailer verkaufen den Dampfer auch. Bei Denner war Iqos aber kurzfristig nicht mehr verfügbar. Bei Migrolino ist der Artikel «bis auf weiteres» nicht mehr verfügbar. Grund sind «kommerzielle Meinungsverschiedenheiten», wie Philip Morris festhält. Mit anderen Worten: ein zähes Ringen um Einkaufs- und Verkaufspreise.
Solche Verhandlungen gehören im Detailhandel zum Tagesgeschäft. Wird etwa ein Rohstoff wie Tabak teurer, fordert der Hersteller vom Händler, dass auch das Tabakprodukt im Laden zu einem höheren Preis verkauft wird. Umgekehrt will der Händler seinen Kunden den tiefstmöglichen Preis anbieten.
Im Herbst fallen solche Preisverhandlungen häufiger an, da jeweils die Jahresgespräche stattfinden. Worum es bei den Iqos-Verhandlungen im Detail geht, ist aber unklar. (ise)