Auch Schweizer Reisende betroffen
Easyjet-Personal bläst mitten in den Sommerferien zum Streik

Das Flugchaos nimmt kein Ende. Neben dem Personalmangel kommt nun ein weiterer Streik hinzu. Easyjet legt in Spanien an neun Tagen die Arbeit nieder – und das mitten in den Sommerferien! Betroffen sind auch Schweizer Reisende.
Publiziert: 21.06.2022 um 18:47 Uhr
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Aktualisiert: 21.06.2022 um 19:08 Uhr
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Easyjet-Flieger in Spanien bleiben mitten in den Sommerferien am Boden. (Archivbild)
Foto: MARTIAL TREZZINI

Die Koffer stapeln sich in den Flughäfen, die Reisenden stehen stundenlang Schlange, Flüge werden storniert. Das Flugchaos in Europa ist perfekt. Nun kommt neben dem Personalmangel nach Corona ein weiterer Stolperstein hinzu: Das Kabinenpersonal der Billigairline Easyjet in Spanien will an neun Tagen streiken – und das mitten in den Sommerferien!

Die Arbeit wird laut der zuständigen spanischen Gewerkschaft USO zwischen dem 1. und dem 3. Juli, zwischen dem 15. und dem 17. Juli sowie zwischen dem 29. und dem 31. Juli niedergelegt.

Direktflüge ab Basel

Betroffen vom Streik sind auch Schweizer Reisende: Easyjet fliegt ab Basel unter anderem nach Palma de Mallorca, Barcelona und auf die Kanaren. Ob sämtliche Flüge an den betroffenen Daten ausfallen, ist unklar. Das Chaos an den betroffenen Flughäfen in Spanien ist allerdings vorprogrammiert.

Gerade auch, weil die Belegschaften von Ryanair und Lauda Air in Spanien im Sommer ebenfalls Streiks angekündigt haben – teils an den exakt gleichen Daten! Immerhin bieten diese Airlines keine Direktflüge aus der Schweiz nach Spanien an. Die Streiks fallen für hiesige Reisende daher weniger ins Gewicht.

40 Prozent mehr Lohn

Die Easyjet-Flugbegleiter fordern vor allem deutlich mehr Lohn: Um mindestens 40 Prozent soll das Gehalt laut den Forderungen der Gewerkschaft angehoben werden. Das Grundgehalt liege derzeit bei 950 Euro im Monat, sagte der Vertreter der Airline-Mitarbeiter bei USO, Miguel Galán. Das seien 850 Euro weniger als etwa in Deutschland oder Frankreich. Die Flugbegleiter von Easyjet seien zu allem Übel in Spanien in sehr teuren Städten stationiert.

Die britische Fluggesellschaft hat in Barcelona, Palma de Mallorca und Málaga 450 Flugbegleiter stationiert. «Mit dem Grundgehalt können wir kaum die Miete oder die Hypothek bezahlen», betonte Galán. Bei längeren Arbeitszeiten käme man zwar über die Runden. «Aber auf Kosten von weniger Ruhezeiten und längeren Flugzeiten.»

Die Tarifverhandlungen seien völlig festgefahren. Das Unternehmen zeige kein Interesse daran, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in Spanien zu verbessern. Neben mehr Geld fordere man auch eine Begrenzung der Flugzeiten, wie es sie in anderen Ländern gebe, und eine häufigere Erneuerung der Arbeitskleidung. (SDA/sfa)

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