Ein Ellbogenschlag in den Magen, ein Skistock touchiert den Helm. Trotzdem strömen immer neue Skifahrer in die Gondel. Sie schieben und drücken, wollen nicht auf die nächste Gondel warten. Der Kabinenbegleiter fordert die Passagiere auf, näher zusammenzurücken – sonst kriegt er die Tür nicht zu. Wenn viele Skifahrer in der Pandemie etwas mit Sicherheit nicht vermisst haben, dann ist es das Gedränge in den Grosskabinen – Kapazitätsbeschränkungen sei Dank.
Mit den neusten Lockerungsschritten des Bundes ist damit nun Schluss. Der Verband Seilbahnen Schweiz reagiert nämlich ebenfalls auf die verbesserte Pandemie-Situation und hebt die Kapazitätsbeschränkung sowie die Abstandsregelungen in Innenräumen ab heute auf. «Erfreulicherweise hat sich die epidemiologische Lage in den letzten Wochen entspannt», erklärt der Verband den Schritt in einer Medienmitteilung.
«Ein glücklicher Zufall»
Die Bergbahnen haben ihre Grosskabinen in diesem Winter bis anhin nur zu 70 Prozent gefüllt – zwar freiwillig, aber wohl auch, damit strengere Auflagen vonseiten der Behörden vermieden werden konnten. Nun gleicht die Bergbahn-Branche ihre Massnahmen an diejenigen des öffentlichen Verkehrs an. Das heisst, dass zur Skiausrüstung auch weiterhin eine Corona-Maske gehört. Denn die Maskenpflicht in geschlossenen Kabinen bleibt bestehen.
Der Zeitpunkt der Lockerungen kommt den Bergbahnen sehr gelegen. «Dass sich die epidemiologische Lage kurz vor Beginn der Sportwoche in den meisten Kantonen entspannt, ist ein glücklicher Zufall», so Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz. In den Destinationen herrscht derzeit Hochbetrieb. Dürfen die Bergbahnen ihre Kabinen bis auf den letzten Platz füllen, können sie das Gästeaufkommen zur Rushhour besser bewältigen. Mit dem Gedränge in den Grosskabinen kehrt also auch ein Stück Normalität zurück.
Auch bei den Gästezahlen zeichnet sich eine Normalisierung ab. Die meisten Bergbahnen konnten bei den Frequenzen wieder deutlich zulegen. (smt)